Frage:

Ich will Gitarre lernen (so richtig, nicht Peter Bursch mäßig) und habe mir deshalb vorgenommen zusammen mit meinem Freund (spielt mittelmäßig Gitarre) ein Buch zu kaufen, das wir dann autodidaktisch durcharbeiten werden. Welches Buch würdest du empfehlen, das einen von Grund auf ins Gitarrenspielen einführt? Ich würde später gerne Rock spielen (sowohl akustisch als auch"geplugged").


Antwort:

wenn Ihr mit akustischer Gitarre rock/songmäßig anfangen wollt, ist "Rock & Pop Gitarrenschule für Einsteiger" Band 1 von Gerald Weiser wahrscheinlich das Richtige für Euch.

Falls Ihr Euch E-Gitarren holt, empfehle ich Euch "Kumlehns neues E-Gitarrenbuch" von Jürgen Kumlehn (AMA Verlag). Easy & amtlich ;-)

Rezensionen dazu findet Ihr bei meinen Buchtipps/Rockgitarre.:
www.gitarrenlinks.de/buecher.htm


Ein paar Stunden bei einem/einer LehrerIn würde ich Euch aber wenigstens zum Einstieg sehr empfehlen, damit Ihr Euch keine unpraktische Technik angewöhnt. Wenn Ihr die Grundlagen von Haltung und Bewegung beider Hände drauf habt und eine Idee bekommen habt, wie gute Töne aus der Gitarre rauszuholen sind, könnt Ihr natürlich auch viel autodidaktisch lernen.

Die meisten "Auto"-LernerInnen hatten aber meist auch gute FreundInnen, die gut spielen konnten, und haben sich viel da abgeguckt. Ich hab' z.B. auch sehr viel gelernt, daß ich guten Leuten im Konzert oder im TV intensiv auf die Finger geguckt habe. Und natürlich immer wieder Zusammenspiel mit GitarristInnen und anderen MusikerInnen, sei's im Sommer im Park, bei Sessions oder Strassenmusik...


P
aco de Lucia (Flamenco Gitarren Ikone) hat mal in einem Interview gesagt, "Alles was ich kann, hab' ich auf der Strasse gelernt". D.h., wo immer er unterwegs war, hat er die Augen und Ohren auf gemacht um sein Gitarrenspiel zu verbessern. Natürlich hatte er immer mit erstklassigen MusikerInnen zu tun, im Flamenco lernt ein(e) GitarristIn auch viel von Tänzern (Rhythmik) und Sängern (Ausdruck). Seine Virtuosität hat er durch Jahre des intelligenten Übens und 1000 Tipps von anderen Gitarristen.

So gesehen hat ein(e) AutodidaktIn, meiner Meinung nach, nur sehr viel verschiedene Leute vonen er/sie lernt. Ich hatte das Glück, einige sehr gute Gitarristen als Lehrer zu haben und den finalen "Disziplin-Schliff" hat mir eine erstklassige Pianistin gegeben - diese Erfahrungen möchte ich nicht missen. Ich freue mich aber auch immer, wenn meine SchülerInnen mit anderen Leuten zusammenspielen und andere Lernquellen entdecken (z.B. gerade auch die guten Ideen, die ihnen beim Üben kommen..).

Eine(n) eigene(n) LehrerIn zu haben hat den Vorteil, daß Du enorm Zeit sparen kannst dadurch, daß Du technisch nicht auf dem Holzweg landest, schnell Antworten auf Deine Fragen bekommst und jemanden hast, der/die Dich motivieren und führen kann. So eine(n) LehrerIn ist ja auch irgendwie immer geistig bei Deinem Üben präsent und Du erinnerst Dich an bestimmte Anweisungen etc.

Aber genauso wichtig ist eigene Erfahrungen zu machen, jede Quelle, die sich musikalisch auftut, zu nutzen und unbefangen seinen eigenen Ideen nachzugehen (die bringen es nämlich oft den größten Fortschritt...)
.

 

Zurück zur vorherigen Seite

 

Zurück zur www.gitarrenlinks.de Startseite

© 1998-2005 Ernst Jochmus www.gitarrenlinks.de