Die heutige Frage
kommt von jemand, der sich (leider) für musikalisch sehr
untalentiert hält, dessen größter Wunsch es ist aber
trotzdem gut Gitarre spielen zu können. Sein
einleitender Satz war so: >Ich möchte Eingangs ein etwas lapidares Zitat erwähnen: "Für das man die größte Begeisterung und Freude hegt, fehlen einem meistens die dafür notwendigen Voraussetzung und das nötige TALENT." Meine Antwort darauf war folgende: Entschuldige, wenn ich jetzt etwas gereizt reagiere: Den Spruch finde ich ehrlich gesagt nicht so toll - von wem ist der denn (bestimmt von einem Pessimisten... ;-) ?? Da hat man ja schon keine Lust irgendetwas anzufangen, wo man eventuell nicht so "talentiert" ist, oder man fragt sich die ganze Zeit, ob es das Richtige für einen ist... 90 Prozent am guten Gitarrespielen ist nach meiner Erfahrung: Arbeit. Gutes Gehör und gute Motorik nutzen nicht viel, wenn man sie nicht täglich gut trainiert. Durch gutes Üben wird man/frau mit der Zeit ganz natürlich besser und kann sein/ihr Können entwickeln. Fortschritte hab ich immer bei Leuten gesehen, die an sich gearbeitet haben - das sogenannte "Talent" spielt für mich nicht die entscheidende Rolle. Zu Deinen Fragen: |
Frage:
1. Ist es überhaupt möglich ein fehlendes Gehör zu trainiern,
um wie man so schön sagt musikalisch zu werden?
Antwort:
Klaro kannst Du Dein Gehör trainieren. Auf der Musikhochschule
gibt es ein extra Fach dafür: Gehörbildung. Da lernst Du
Rhythmen, Melodien & Akkorde nach Gehör zu erkennen - ein
erster Schritt um diese dann auf Deinem Instrument musikalisch
gut auszuführen. Es gibt auch einige nützliche Programme auf
meiner Site (unter Software) dafür...Rhythmusgefühl, das
Unterscheiden von gutem und schlechtem Klang bzw., wie man/frau
immer nur schöne Töne erzeugen kann - das Alles läßt sich
trainieren! Kein Mensch ist aus Beton, wir können uns jederzeit
verändern und unsere Fähigkeiten verbessern.
Mir fällt da immer der Spruch von Mahatma Gandhi ein:
"Durch Übung kannst Du der Natur ein Schnippchen
schlagen"...
D.h., wenn Du von "Natur" aus noch nicht gut spielen
kannst, durch (gutes) Üben kannst Du Deine angeborenen
Fähigkeiten verbessern.
Frage:
2. Das ständiges fleißiges üben eine Grundvoraussetzung ist,
ist mir sonnenklar, aber wenn ich immer nur bis zu einen gewissen
Punkt komme, habe ich keine Lust mehr weiter zu üben. Kannst Du
mir ein paar Tips geben, ob es hier noch Hoffnung gibt.?
Antwort:
Hoffnung gibt es immer beim Lernen (vergiss bloss das komische
Zitat von oben!). Ich hab auch meine downs beim Üben gehabt (und
jetzt auch schon mal, was den Gesang betrifft.... ;-) - Du musst
trotzdem weitermachen, nur durch Üben wirst Du besser!
Da ist natürlich ein(e) Lehrer(in) gut, die Dir immer wieder
neue Wege zeigt. Ansonsten tausch Dich mit den Boys & Girls
in meinem Forum aus - die sind auch sehr inspirierend (wenn Du
nett fragst ;-). Setz Dir kleine Ziele oder such Dir musikalische
Partner zum gemeinsamen Musizieren - das motiviert besonders gut!
Bitte vergiss diesen Blödsinn, daß ohne "Talent"
nichts möglich ist. - es kommt erstmal auf den Spaß an, den man
beim Üben hat und effektive Übungen (plus ein wenig Disziplin
;-) bringen den Fortschritt. Und da hab ich schon (gerade bei
Erwachsenen!) tolle Sachen erlebt - lies auch mal bei Didaktik
bei mir "Sich selbst ein guter Lehrer sein"....
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