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Abgesang
Teil des Bars.
absolutes Gehör
Fähigkeit, Tonhöhen ohne Vergleichstöne richtig zu bestimmen.
a cappella (it. = ohne Kapelle)
Bezeichnung für Vokalmusik ohne instrumentale Begleitung.
accelerando, Abk. accel.
Vortragsbezeichnung; allmähliche Beschleunigung des Tempos.
adagio (it. = gemächlich, bequem)
Vortragsbezeichnung; langsames Tempo.
ad libitum, Abk. ad lib. (lat. = nach Belieben)
  1. Vortragsbezeichnung; frei in Tempo und Vortrag.
  2. Kennzeichnung von Instrumenten, deren Mitwirkung eventuell entbehrlich ist, und von Stimmen bzw. Abschnitten einer Komposition, die nicht unbedingt ausgeführt werden müssen.
äolisch
Kirchentonarten.
Agnus Dei, qui tollis peccata mundi (lat. = Lamm Gottes, das du trägst die Sünden der Welt)
Anfangsworte des 5. und letzten Teils des Ordinarium missae (Messe).
Akkord
Zusammenklang von drei oder mehr Tönen.
Akustik
Lehre von den physikalischen Grundlagen der Geräusch- und Klangerzeugung.
Allabreve
Bezeichnung für den 2/2- Takt, bei dem halbe Noten als Zählzeiten gelten (statt der Viertel im 4/4-Takt). Ein im Allabreve-Takt notiertes Stück ist demnach doppelt so schnell auszuführen wie ein entsprechend notiertes Stück mit der gleichen Tempobezeichnung im 4/4-Takt.
allegretto
Vortragsbezeichnung; etwas langsamer als allegro.
allegro (it. = heiter)
Vortragsbezeichnung; mäßig schnelles Tempo.
Allemande (frz. Danse allemande = deutscher Tanz)
Geradtaktiger Schreittanz in mäßigem Tempo; in der Barockzeit meist 1. Satz der Suite.
Alt (it. alto = hoch)
  1. Tiefe Frauen- oder Knabenstimme.
  2. Obere Mittelstimme eines mehrstimmigen Satzes.
Alteration (lat. = Veränderung)
Erhöhung oder Erniedrigung eines Tones mit Hilfe eines Versetzungszeichens.
Ambitus (lat. = Umfang)
Tonumfang einer Melodie, einer Singstimme oder eines Instruments.
Amplitude
Schwingungen.
andante (it. = gehend)
Vortragsbezeichnung; langsames Tempo.
andantino
Vortragsbezeichnung; etwas schneller als andante.
Arie
Solistisches, instrumental begleitetes Gesangsstück in Oper, Oratorium, Kantate und Passion. Selbständigen Charakter hat die besonders in der Zeit der Klassik gepflegte Konzertarie.
Arioso
Orchesterbegleitetes Vokalstück in Oper und Oratorium, das Elemente von Rezitativ und Arie enthält.
Arrangement
Bezeichnung für die instrumentale und vokale Besetzung in Jazz, Schlager und Unterhaltungsmusik.
Artikulation
Art der Tonerzeugung (z.B. legato oder staccato).
a tempo
Vortragsbezeichnung; Wiederaufnahme des ursprünglichen Tempos nach einer Tempoveränderung.
Atonalität, atonal
Tonalität.
Auflösungszeichen
Versetzungszeichen.
Augmentation (lat. = Vergrößerung)
Anderer Ausdruck für Vergrößerung.
authentischer Kirchenton
Kirchentonarten.
authentischer Schluss
Akkordfolge von Dominante und Tonika in der Kadenz.
b
Versetzungszeichen.
Balalaika
Dreisaitiges russisches Zupfinstrument mit langem Hals und dreieckigem Schallkörper.
Ballade (it. ballare = tanzen)
  1. Strophisches Tanzlied des Mittelalters mit Wechselgesang zwischen Vorsänger und Chor.
  2. Vertonung eines Gedichts mit dramatischem Inhalt, meist für eine Singstimme mit Instrumentalbegleitung (meist Klavier).
  3. Zur Zeit der Romantik auch kürzere Instrumental- (meist Klavier-) Komposition mit programmatischem, oft auf ein dramatisches Gedicht Bezug nehmendem Inhalt.
Banjo
Gitarrenähnliches Instrument mit fellüberspannter kleiner Trommel als Resonanzkörper. Vor allem im Jazz gebräuchlich.
Bar
Liedform nach dem Schema a-a-b, wobei a als Stollen, b als Abgesang bezeichnet wird. Die Barform spielte im Minnesang (12./13. Jh.) und im Meistersang (14.-16. Jh.) eine wichtige Rolle. Wagner verwendete die Barform in seiner Oper Die Meistersinger von Nürnberg. Auch der Blues basiert auf der Barform.
Bariton (griech. barytonos = tiefer Ton)
Männerstimme zwischen Bass und Tenor.
Bass (it. basso = tief)
  1. Tiefste Männerstimme.
  2. Tiefste Stimme eines mehrstimmigen Satzes.
  3. Abkürzung für Kontrabass.
basso continuo, Abk. b.c.
Generalbass.
Beat (engl. = Schlag)
  1. Durchlaufender Grundschlag in Jazz und Unterhaltungsmusik.
  2. Um 1960 in England entwickelter musikalischer Stil, der auf den Blues zurückgeht.
Becken
Schlaginstrument ohne bestimmte Tonhöhe, das meist aus einem Paar tellerförmiger Metallscheiben besteht. Der Klang wird durch Aneinanderschlagen oder -reiben der Teller, oft auch durch Anschlagen des Tellerrandes mit einem Schlegel erzeugt.
Besetzung
Die zur Wiedergabe eines Musikstückes vorgeschriebenen Instrumente bzw. Stimmen.
Blockflöte
Holzblasinstrument mit zylindrischer Bohrung und schnabelförmigem Mundstück, in das ein Block eingelassen ist, der den Luftstrom gegen die Kante eines Aufschnitts lenkt. Nach der jeweiligen Stimmung unterscheidet man zwischen Diskant- (f''), Sopran- (c''), Alt- (f'), Tenor- (c') und Bass- (f) Blockflöten.
Blues
Weltliches Lied der farbigen Einwohner Nordamerikas. Der ländliche Blues (Country Blues) wurde solistisch gesungen und hatte schwermütigen Charakter (to feel blue = traurig sein); seine Texte erzählten meist von den traurigen Schicksalen der amerikanischen Negersklaven. Um 1900 drang der Blues in die Städte ein, wo er instrumental begleitet wurde und wesentliche Impulse zur Entwicklung des Jazz gab (City Blues). Die Bluesstrophe ist ein zwölftaktiger Bar; die Melodik beruht auf der Pentatonik.
Bolero
Spanischer Volkstanz in mäßig langsamem 3/4-Takt.
Bourrée
Altfranzösischer Reigentanz im 4/4-Takt; in der Barockzeit gelegentlich Satz der Suite .
Bratsche, Viola (it. Viola da braccio = Armgeige)
Streichinstrument mit der Saitenstimmung c g d' a'.
cantabile (it. = sangbar)
Vortragsbezeichnung; gesanglich, ausdrucksvoll, fließend.
cantus firmus, Abk. c.f. (lat. = fester Gesang)
In der Musik des 12.-16. Jh. eine geistliche oder weltliche Melodie als Hauptstimme eines mehrstimmigen Satzes, die von den übrigen Stimmen kontrapunktiert wird (Kontrapunkt).
Canzone (it. canzona = Lied)
Bezeichnung für verschiedenartige Formen von Vokal- oder Instrumentalkompositionen des 13.-17. Jh.
Capriccio (frz. caprice = Laune)
Instrumentalstück scherzhaften, eigenwilligen, oft programmatischen Charakters.
Celesta (it. = die Himmlische)
Stahlplattenklavier mit glockenspielartiger Klangfarbe und langem Nachhall, das 1886 entwickelt wurde und seitdem vor allem im Orchester verwendet wird.
Cello
Abkürzung für Violoncello.
Cembalo (it. clavicembalo)
Vor allem in der Musik des Barock gebräuchliches Tasteninstrument mit einem oder zwei (seltener drei oder vier) Manualen, dessen Saiten durch (Feder-) Kiele angerissen werden. Im Gegensatz zum Klavier werden Klangfarbe und Tonstärke nicht durch verschiedenartige Intensität des Tastendrucks, sondern durch die Wahl von Registern reguliert.
Chaconne
Urspr. spanischer Tanz; seit dem 16. Jh. Instrumentalstück in langsamem Dreiertakt mit einer ständig wiederholten, meist achttaktigen Tonfolge in der Bassstimme (Ostinato), über der die Oberstimmen Variationen ausführen.
Chanson (frz. = Lied)
  1. Vom Mittelalter bis zum 17. Jh.: mehrstimmige, liedartige, meist weltliche Vokalkomposition.
  2. In der Unterhaltungsmusik des 19. und 20. Jh.: solistische Liedform mit Refrain und satirischem, politischem oder amourösem Textinhalt.
Charakterstück
kurze Instrumental- (meist Klavier-) Komposition, häufig poetischen oder programmatischen Inhalts.
Chor (lat. chorus = Reigen, Haufen)
  1. Ensemble von Sängern, in dem die einzelnen Stimmlagen mehrfach vertreten sind.
  2. Mehrstimmige Komposition für ein Chorensemble.
Choral
  1. Einstimmiger liturgischer Gesang der römisch-katholischen Kirche (Gregorianischer Choral).
  2. Gemeindelied der evangelischen Kirchen.
Chromatik (griech. chroma = Farbe)
Verwendung von nicht leitereigenen Tönen innerhalb eines Musikstücks, das auf einer diatonischen Leiter beruht.
chromatische Skala
Tonleiter, die durch die Teilung der Oktave in zwölf Halbtonschritte entsteht. Die chromatische Skala ist die Grundlage der abendländischen Tonsysteme.
Coda (it. = Schwanz)
Schlussteil einer Komposition (vor allem Fuge, Sonatenhauptsatz, Rondo, Variation); die Coda enthält meist eine letzte Steigerung oder ein allmähliches Abklingen des Stückes.
Comes (lat. = Gefährte)
In der Fuge der Themeneinsatz in der Oberquinte.
con brio (it. = mit Glanz)
Vortragsbezeichnung; meist als Zusatz zu Tempoanweisungen gebraucht (z.B. allegro con brio).
Concertino (it. = kleines Konzert)
  1. Kurze Komposition mit Konzertcharakter (Konzert).
  2. Bezeichnung für die Solistengruppe im Concerto Grosso (Konzert).
Concerto Grosso
Konzert.
con fuoco (it. = mit Feuer)
Vortragsbezeichnung; oft als Zusatz zu Tempoanweisungen gebraucht (z.B. presto con fuoco).
con sordino (it. = mit Dämpfer)
Vortragsbezeichnung, die die Verwendung des Dämpfers fordert.
Courante (frz. courant = laufend, fließend)
Schneller Tanz in ungeradem Takt; in der Barockzeit Satz der Suite.
Credo in unum Deum (lat. = Ich glaube an den einen Gott)
Anfangsworte des 3. Teils (Glaubensbekenntnis) des Ordinarium missae (Messe).
crescendo, Abk. cresc.
Vortragsbezeichnung; allmähliches Zunehmen der Tonstärke.
da capo, Abk. D. C. (it. = von vorn)
Vortragsbezeichnung; Wiederholung eines Stücks vom Anfang bis zu der mit Fine (Ende) oder Segno (Zeichen) gekennzeichneten Stelle.
Da-Capo-Arie
In der Barockzeit gebräuchliche Form der Arie mit dem Schema A-B-A.
Dämpfer (it. sordino)
Vorrichtung zur Abdämpfung des Tons bei Saiten-, Blas- und Schlaginstrumenten. Bei Streichinstrumenten: kammartiger Aufsatz auf den Steg; bei Blasinstrumenten: durchbohrter Holz- oder Leichtmetallkegel als Einsatz in Stürze oder Becher; bei Trommeln und Pauken: Tuch oder Tuchstreifen als Auflage des Fells; beim Klavier: Verringerung des Abstands zwischen Hämmern und Saiten durch Benutzung des linken Pedals.
decrescendo, Abk. decresc.
Vortragsbezeichnung; allmähliches Abnehmen der Tonstärke.
Dezime
Zehn Tonstufen umfassendes Intervall.
diatonisch (griech. diatonos = durch Ganztöne gehend)
Diatonisch heißen Tonleitern, die durch die Teilung der Oktave in fünf Ganz- und zwei Halbtonschritte entstehen (Dur, Moll, Kirchentonarten).
diminuendo, Abk. dim.
Vortragsbezeichnung; allmähliches Abnehmen der Tonstärke.
Diminution (lat. = Verkleinerung)
  1. Abwandlung einer Melodie durch Umspielung oder Unterteilung der Melodietöne.
  2. Verkleinerung.
Diskant (lat. discantus = Auseinandergesang)
  1. In der mittelalterlichen Musik die gegen den cantus firmus gesetzte Oberstimme; später allgemein die Oberstimme eines mehrstimmigen Satzes.
  2. Nach heutigem Wortgebrauch gleichbedeutend mit Sopran.
  3. Oberer Tonbereich von Klavier und Orgel.
Dissonanz (lat. dissonantia = Auseinandertönen)
Innerhalb der mehrstimmigen tonalen Musik (Tonalität) der nach Auflösung in die Konsonanz verlangende Spannungsklang.
Dodekaphonik
Zwölftonmusik.
dolce (it. = sanft, süß, lieblich)
Vortragsbezeichnung.
Dominante (lat. dominare = beherrschen)
Durdreiklang auf der 5. Stufe einer Dur- oder Molltonleiter. Die Dominante hat (besonders wenn sie durch die 4. Stufe [Gleitton] der Tonleiter zum Dominantseptimenakkord ergänzt wird) das zwingende Bedürfnis, sich in die Tonika aufzulösen.
Doppel-b
Versetzungszeichen.
Doppelfuge
Fuge.
Doppelkreuz ##
Versetzungszeichen.
Doppelrohrblatt
Zwei dünne gegeneinander schlagende Plättchen aus Bambusrohr im Mundstück von Oboen und Fagott (Zunge).
Siehe auch: Rohrblatt.
doppelter Kontrapunkt
Satztechnik, bei der zwei im Verhältnis des Kontrapunkts stehende Stimmen so gesetzt sind, dass sie miteinander vertauscht werden können (die Oberstimme kann Unterstimme werden und umgekehrt).
dorische Kirchentonart
Kirchentonarten.
Double (frz. = doppelt)
In der Suite der Barockzeit die variierte (verzierte) Wiederholung eines Satzes.
Dreiklang
Akkord aus Grundton, Terz und Quinte.
Duett
  1. Zweistimmige Vokal- oder Instrumentalkomposition.
  2. Komposition für zwei Solostimmen mit Begleitung (in Oper, Operette, Oratorium u.a.).
Duo
  1. Gruppe von zwei Instrumentalisten.
  2. Komposition für zwei Instrumente.
Duodezime
Zwölf Tonstufen umfassendes Intervall.
Duole
Notenwerte.
Dur (lat. durus = hart)
Tongeschlecht, dessen Leiter sich aus den Tonschritten
1-1-1/2-1-1-1-1/2
aufbaut (1 = Ganzton, 1/2 = Halbton). Die Durtonleiter liegt z.B. in der Tonstufenfolge
c-d-e-f-g-a-h-c
vor, kann aber von jedem Ton der chromatischen Skala aus gebildet werden. Der Grunddreiklang (Tonika) besteht aus Grundton, großer Terz und reiner Quinte. Jeder Durtonart (Tonart) ist eine Molltonart (Mollparallele) zugeordnet, die die gleichen Vorzeichen hat und deren Grundton jeweils eine kleine Terz unter dem Grundton der Durtonart liegt.
Durchführung
  1. Abschnitt der Fuge, in dem das Thema alle Stimmen jeweils einmal durchläuft.
  2. In der Sonatenhauptsatzform der Formteil zwischen Exposition und Reprise, in dem die in der Exposition aufgestellten Themen motivisch verarbeitet werden.
Durparallele
Moll.
Durtonleiter
Dur.
Dux (lat. = Führer)
In der Fuge der Themeneinsatz in der Grundtonart.
Dynamik (griech. dynamis = Kraft, Stärke)
Zusammenfassender Begriff für die musikalische Gestaltung der Lautstärkeunterschiede.
Elektronische Musik
Auf elektroakustischem Wege erzeugte Musik, die nicht mehr mit feststehenden Tonhöhen, sondern mit Schwingungen sämtlicher im menschlichen Hörbereich liegenden Frequenzen arbeitet. Die Elektronische Musik wurde zu Anfang der fünfziger Jahre entwickelt.
Engführung
Kontrapunktische, vor allem in der Fuge angewandte Technik, bei der die Stimmen in kurzen Abständen nacheinander das gleiche Thema vortragen. Dabei erfolgt ein Themeneinsatz bereits dann, wenn die jeweils vorhergehende Stimme das Thema noch nicht beendet hat.
Englisch Horn
Zur Familie der Oboen gehöriges Holzblasinstrument.
Enharmonik
Unterschiedliche Notierung von Tönen, die in der temperierten Stimmung die gleiche Tonhöhe haben (z.B. eis und des), aber in verschiedenem tonalem Zusammenhang stehen.
enharmonische Verwechslung
Unterschiedliche Notierung von Akkorden, die in der temperierten Stimmung die gleiche Tonhöhenlage haben, jedoch in unterschiedlichen harmonischen Zusammenhängen stehen.
espressivo (it. = ausdrucksvoll)
Vortragsbezeichnung; oft als Zusatzwort zu Tempoangaben oder als Anweisung zum Hervorheben einer Einzelstimme gebraucht.
Exposition (lat. expositio = Aufstellung)
  1. Erster Teil der Sonatenhauptsatzform.
  2. Erste Durchführung in der Fuge.
Fagott
Tiefes Holzblasinstrument mit s-förmigem Ansatzrohr und Doppelrohrblatt. Der Tonumfang des Fagotts ist A - es'', der des Kontrafagotts C-f.
Fermate
Zeichen über einer Note oder Pause; es zeigt an, dass an dieser Stelle länger ausgehalten werden soll. /
Finale (it. = Schluss)
  1. Schlusssatz einer mehrsätzigen Instrumentalkomposition.
  2. Schlussszene eines Opern- oder Operettenaktes.
Finalis
Kirchentonarten.
Flageolett
Flötenähnliche, hohe Töne, die bei Streichinstrumenten durch leichtes Auflegen des Fingers auf die angestrichene Saite erzeugt werden.
Flöte
Seit ältester Zeit bekanntes Blasinstrument. Die heute gebräuchlichsten Formen sind die Blockflöte und die Querflöte, ein hohes Holzblasinstrument mit zylindrischer Bohrung und differenziertem Klappensystem in c-Stimmung. Zu den Querflöten gehören außerdem die Piccoloflöte (c'') und die Altflöte (f).
forte, Abk. f
Vortragsbezeichnung; laut.
fortepiano, Abk. fp
Vortragsbezeichnung; besondere Betonung einer Note oder eines Akkords.
fortissimo, Abk. ff
Vortragsbezeichnung; sehr laut.
Frequenz
Schwingungen.
Fugato
Fugenähnlicher Teil einer Komposition (Fuge).
Fuge (it./lat. fuga = Flucht)
Kunstvolle polyphone Kompositionsform (Polyphonie), die im 17. Jh. entstand und bis ins 20. Jh. hinein kompositorisch verwendet wurde. Die Stimmen setzen nacheinander mit dem Fugenthema ein; auf den 1. Einsatz (Dux) folgt die 2. Stimme mit dem Thema in der Oberquinte (Comes), während die 1. Stimme dazu einen Kontrapunkt bildet; der Einsatz der 3. Stimme bringt das Thema wieder in der ursprünglichen Lage usw. Normalerweise besteht die Fuge aus mehreren Durchführungen (die erste wird gelegentlich als Exposition bezeichnet), die durch Zwischenspiele miteinander verbunden sind; eine Durchführung ist jeweils dann beendet, wenn das Thema alle Stimmen durchlaufen hat. In der Doppelfuge werden zwei Themen nacheinander und miteinander durchgeführt, in der Tripelfuge drei, in der Quadrupelfuge vier.
In der Fugenkomposition kommen vielfältige kontrapunktische Techniken zur Anwendung (Engführung, Vergrößerung, Verkleinerung, Krebs, Umkehrung).
Gambe (it. Viola da gamba = Kniegeige)
Sechsseitiges, dem Violoncello ähnliches, heute ungebräuchliches Streichinstrument der Barockzeit.
Ganzschluss
Abschluss einer musikalischen Periode auf der Tonika und auf betontem Taktteil.
Ganzton
Zwei Halbtöne umfassender Tonschritt.
Ganztonleiter
Tonleiter, die durch die Teilung der Oktave in sechs Ganztonschritte entsteht.
Gavotte
Französischer Tanz mit heiterem Charakter im 2/2-Takt; charakteristisch ist der Auftakt von 2 Vierteln. In der Barockzeit häufig Satz der Suite.
Geige, Violine
Streichinstrument mit der Saitenstimmung g d' a' e''.
Generalbass, basso continuo, Abk. b. c. (it. = durchlaufender Bass)
Bassstimme, die - meistens ergänzt durch Ziffern und Vorzeichen unter den Noten als "musikalische Kurzschrift" - gleichzeitig eine bestimmte Folge von Harmonien festlegt, deren improvisatorische Ausführung dem Spieler (Cembalist, Lautenist, Organist) überlassen bleibt. Wegen dieser Notations- und Aufführungspraxis wird die Zeit von 1600-1750 häufig als Generalbasszeitalter bezeichnet.
Generalpause
In einer mehrstimmigen Komposition das gleichzeitige Aussetzen aller Stimmen.
Gigue (frz.; engl. = Gig)
Schneller Tanz englischen Ursprungs, meist in ungeradem Takt. In der Barockzeit häufig Schlusssatz der Suite.
Gitarre
Zupfinstrument aus der Familie der Lauten, mit flachem Boden und nach hinten stehenden Wirbeln. Neben die traditionelle Konzertgitarre sind in der heutigen Tanzmusik sowie in Jazz und Beat elektrisch verstärkte Gitarren getreten: die Melodiegitarre (lead guitar), die Schlag- oder Rhythmusgitarre und die Bassgitarre (als Ersatz für den Kontrabass).
Gleitton
Ton, der eine hörbare Tendenz zur Weiterführung in den nächsttieferen Halbton besitzt; insbesondere die 4. Stufe der Durtonleiter als Gleitton zur Terz (vor allem, wenn sie als Septime des Dominantseptimenakkords auftritt).
Gloria in excelsis Deo (lat. = Ehre sei Gott in der Höhe)
Anfangsworte des 2. Teils des Ordinarium missae (Messe).
grave (it. = schwer, ernst)
Vortragsbezeichnung; sehr langsames Tempo.
Gregorianischer Choral
Sammelbegriff für die einstimmigen liturgischen Gesänge der römisch-katholischen Kirche, die unter Papst Gregor I. (ca. 600) zusammengefasst und den verschiedenen Formen des Gottesdienstes zugeordnet wurden. Grundlage des Gregorianischen Chorals sind die Kirchentonarten; seit ca. 900 wurde der Choral auf vier Notenlinien ohne Angabe des Rhythmus aufgezeichnet.
Grundton
Bezugston einer Tonart oder eines Akkords (Tonalität).
Halbschluss
Gliedernder Einschnitt in der Mitte einer Periode (Schluss des Vordersatzes); harmonisch meist auf der Dominante. Auch auf, der Tonika kann eine Halbschlusswirkung entstehen, wenn der Vordersatz melodisch auf der Terz oder Quinte schließt.
Halbton
Kleinster Tonschritt des abendländischen Tonsystems. In der temperierten Stimmung entsteht der Halbton durch die Teilung der Oktave in zwölf gleiche Tonschritte.
Harmonielehre
Lehre von den Zusammenklängen und ihren Verbindungen.
harmonisch Moll
Moll.
Hilfslinien
Kurze Linien über und unter dem Notenliniensystem zur Erfassung von Noten, die außerhalb des Liniensystems liegen.
Homophonie (griech. = Gleichklang)
Setzweise, bei der eine Melodiestimme vorwiegend akkordisch begleitet wird. Gegensatz: Polyphonie.
Horn
Blechblasinstrument. Auf den im heutigen Orchester vor allem gebräuchlichen Ventil-Hörnern können (im Gegensatz zu den Natur-Hörnern) sämtliche Töne der chromatischeb Skala erzeugt werden. Man unterscheidet das Horn in F (Tonumfang H-f'') und das Horn in B (E-b''). Das Horn wird im Orchester meist als klanglich füllendes Instrument ("Orchesterpedal") eingesetzt, seltener als konzertierendes Soloinstrument. Hörner gehören zu den transponierenden Instrumenten.
Imitation (lat. imitatio = Nachahmung)
In mehrstimmiger Musik die Wiederholung eines Themas, Motivs oder Melodieabschnitts in einer anderen Stimme. Man unterscheidet freie und strenge (Fuge, Kanon) Imitation.
in nomine Domini (Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn)
(Messe).
Instrumentation
Verteilung der verschiedenen Stimmen einer Komposition auf die einzelnen Orchesterinstrumente.
Intermezzo (it. = Zwischenspiel)
  1. Szenischer oder instrumentaler Einschub zwischen den Akten einer Oper. Aus den meist komischen, die Akte der Opera seria verbindenden musikalischen Szenen (Intermedien) entwickelte sich im 18. Jh. die Opera buffa.
  2. In der Instrumentalmusik des 19. Jh. auch selbständiges, frei geformtes Charakterstück, vor allem für Klavier.
Intervall (lat. intervallum = Zwischenraum)
Tonhöhenunterschied zweier Töne, die nacheinander (sukzessiv) oder gleichzeitig (simultan) erklingen. Die Intervalle werden nach den lateinischen Ordnungszahlen bezeichnet: Prime, Sekunde, Terz, Quarte, Quinte, Sexte, Septime, Oktave, None, Dezime, Undezime, Duodezime. Die Ordnungszahl gibt dabei an, wie viele Tonstufen im diatonischen System das jeweilige Intervall umfasst. Sekunde, Terz, Sexte, Septime, None und Dezime können als große, kleine, übermäßige und verminderte, die übrigen als reine, übermäßige und verminderte Intervalle auftreten.
Introduktion (lat. introductio = Einleitung)
Einleitungssatz oder Vorspiel größerer Musikwerke; in der Oper auch das auf die Ouvertüre folgende Ensemblestück.
Invention (lat. inventio = Erfindung)
Kürzeres Instrumental- oder Vokalstück vor allem der Barockzeit, meist in freier kontrapunktischer Setzweise.
ionische Kirchentonart
Kirchentonarten.
Jazz
Um 1900 in der amerikanischen Hafenstadt New Orleans entstandener, aus Elementen des Blues, Spiritual und der afrikanischen Volksmusik hervorgegangener Stil vokalen und instrumentalen Musizierens. Ursprünglich von farbigen Musikern getragen, eroberte der Jazz schnell Nordamerika und von dort aus die ganze Welt, wobei sich unterschiedliche Stilrichtungen (New Orleans, Dixieland, Chicago, Swing, Bebop, Cool, Free) entwickelten und Elemente der europäischen Musiktradition (vor allem auf harmonischem Gebiet) einbezogen wurden. Ursprünglich wurde der Jazz frei improvisiert; diese Praxis ging jedoch mit zunehmender Verfeinerung der musikalischen Mittel weitgehend verloren.
Kadenz (lat. cadere = fallen)
  1. Akkordfolge, die ein Musikstück oder einen Teil eines Musikstückes abschließt. Die vollständige Kadenz besteht aus der Folge Tonika - Subdominante - Dominante -Tonika. Die vollkommene Kadenz (Ganzschluss) endet stets auf der Tonika, die über die Dominante (authentischer Schluss) oder die Subdominante (Plagalschluss) erreicht werden kann.
  2. Im Instrumentalkonzert (Konzert): virtuose Passage kurz vor dem Schluss eines Satzes, die vom Solisten ausgeführt (oft improvisiert) wird.
Kammermusik
Seit dem 17. Jh. gebräuchlicher Sammelbegriff für Musik, die von einer kleinen Gruppe von Instrumentalisten auszuführen ist. Zur Kammermusik rechnen Sonate, Duo, Trio, Quartett, Quintett usw., für Streicher oder Bläser, mit und ohne Klavier. Die in der Klassik und im 19. Jh. gebräuchlichsten Besetzungen waren Streichtrio (Geige, Bratsche, Cello), Streichquartett (zwei Geigen, Bratsche, Cello), Klaviertrio (Geige, Cello, Klavier), Klavierquartett (Geige, Bratsche, Cello, Klavier) und Bläserquintett (Flöte, Oboe, Klarinette, Horn, Fagott).
Kammerton
International festgelegte, als Schwingungszahl (Schwingungen) ausgedrückte Tonhöhe des eingestrichenen a, nach dem die Instrumente eingestimmt werden. Seit 1939 ist der Kammerton a' auf 440 Hz bei einer Temperatur von 20° Celsius festgelegt.
Kanon
Strengste Form der Imitation, bei der mehrere (meist zwei) nacheinander einsetzende Stimmen das gleiche Thema vortragen. Am häufigsten begegnet diejenige Form, bei der beide Stimmen auf gleicher Tonstufe stehen (Kanon im Einklang); die polyphone Musik des 14. bis 18. Jh. kennt jedoch auch den Kanon in der Sekunde, Terz, Quarte usw. Außerdem kann die zweite Stimme die Vergrößerung, Verkleinerung, die Umkehrung oder der Krebs der ersten sein. Der Doppelkanon besteht aus zwei gleichzeitig ablaufenden Kanons.
Kantate (it. cantata = Gesangsstück)
Geistliche oder weltliche Komposition aus mehreren Einzelsätzen (Chören, Chorälen, Rezitativen, Arien, Duetten u.a.) für Singstimmen und Instrumentalbegleitung. Die Blütezeit der Kantate war das 18. Jh.; im Gegensatz zum eher dramatischen Oratorium hat die Kantate meist lyrisch-betrachtenden Charakter.
Kirchentonarten, Kirchentöne
Die bis zum Frühbarock (um 1600) gebräuchlichen, von der mittelalterlichen Musiktheorie beschriebenen Tonarten.
Zu jeder dieser authentischen Tonleitern gehört eine plagale, die durch Versetzung des oberen Tetrachords (der oberen vier Töne) um eine Oktave nach unten gebildet wurde. Die Finalis (Schlusston) ist für die authentische und die jeweils zugehörige plagale Leiter dieselbe; der Reperkussionston (Rezitationston), der am häufigsten auftretende Ton einer kirchentonartlichen Melodie, ist dagegen jeweils ein anderer.
Die Kirchentonarten unterscheiden sich (wie Dur und Moll) durch die Lage der Halbtonschritte und werden durchnummeriert:
Tonart Nr. Finalis Repercussa Besonderheit
dorisch I d a dorische (große) Sexte (statt kleiner Sexte wie in Moll)
hypodorisch II d f  
phrygisch III e c Repercussa weicht aus; phrygische Sekunde zu Beginn
hypophrygisch IV e a Repercussa weicht analog aus; phrygische Sekunde zu Beginn
lydisch V f c lydische (übermäßige) Quarte
hypolydisch VI f a  
mixolydisch VII g d kleine Septime (statt großer wie in Dur)
hypomixolydisch VIII g c Repercussa weicht aus

Die äolische und die ionische Kirchentonart (aus denen die späteren Tongeschlechter Moll und Dur hervorgingen) wurden erst 1547 von Glarean in die Musiktheorie eingeführt. Lokrisch ist eher hypothetisch, spielt aber mittlerweile eine Rolle im Jazz. In der Musik nach 1600 wurden die Kirchentonarten ungebräuchlich und allmählich fast vollständig durch das Dur-Moll-System abgelöst.
Klangfarbe
Charakteristischer Eigenklang eines Tones, der von der Tonhöhe, der Anzahl und Beschaffenheit der Obertöne und dem Einschwingvorgang abhängig ist.
Klarinette
Holzblasinstrument mit einfachem Rohrblatt, seit der Mitte des 18. Jh. gebräuchlich. Zur Klarinettenfamilie gehören die heute vor allem verwendeten Klarinetten in B und A und die Bassklarinetten in B und A. Die Klarinette gehört zu den transponierenden Instrumenten.
Klavier
Ursprünglich Bezeichnung für alle Tasteninstrumente (Cembalo, Clavichord, Orgel). Der Begriff wurde ab ca. 1800 eingeschränkt auf das seit dem 18. Jh. entwickelte Pianoforte (Hammerklavier), bei dem der Ton durch gegen die Saiten geschleuderte Hämmer erzeugt wird, wobei die Lautstärke durch verschiedenartige Intensität des Tastendrucks regulierbar ist. Man unterscheidet heute zwischen dem Klavier im engeren Sinne (kastenförmiger Aufbau, senkrecht gespannte Saiten) und seiner Großform, dem Flügel (horizontal gespannte Saiten), dessen Name von seiner charakteristischen Form herrührt, die durch die unterschiedliche Länge der Saiten bedingt ist.
Konsonanz (lat. consonantia = Zusammentönen)
Zusammenklang von Tönen, die auf Grund gemeinsamer Obertöne einen hohen Verschmelzungsgrad besitzen; innerhalb der mehrstimmigen tonalen Musik (Tonalität t) Gegensatz zur Dissonanz .
Kontrabass
Das größte der Streichinstrumente. Die Stimmung der Saiten ist E A D G; die Kontrabassstimme wird eine Oktave höher als klingend notiert.
Kontrafagott
Fagott in tiefer Lage.
Kontrapunkt (lat. contrapunctus, von punctus contra punctum = Note gegen Note)
  1. Satztechnik, bei der mehrere selbständig geführte Stimmen nach bestimmten Regeln miteinander verknüpft werden. Die Lehre vom K. bildete, seit dem Aufkommen der Mehrstimmigkeit im Mittelalter, bis ins 18. Jh. hinein einen wesentlichen Bestandteil der Musiktheorie. Musik, die nach den Regeln des K. gearbeitet ist, wird als polyphon bezeichnet (Polyphonie).
  2. Gegenstimme in einem kontrapunktisch gearbeiteten Satz.
Konzert (it. concerto, von it. concertare = übereinstimmen, lat. concertare = Wettstreiten)
  1. In der Instrumentalmusik der Barockzeit: mehrsätzige Komposition für Orchester (Tutti) und eine kleine Solistengruppe (Concertino), die sich miteinander abwechseln (Concerto Grosso).
  2. Seit der Frühklassik Bezeichnung für Werke für eines oder mehrere Soloinstrumente mit Orchester, deren Sätze (meist drei) die gebräuchlichen klassischen Formen aufweisen.
  3. Seit dem 19. Jh. Bezeichnung für Veranstaltungen mit öffentlichen Aufführungen von Musikwerken.
Krebs
Wiederholung der Töne eines Themas, Motivs oder Melodieabschnitts in umgekehrter Reihenfolge.
Kreuz #
Versetzungszeichen
Kyrie eleison (griech. = Herr, erbarme dich)
Anfangsworte des 1. Teils des Ordinarium missae (Messe).
larghetto
Vortragsbezeichnung ; etwas schneller als largo.
largo (it. = breit)
Vortragsbezeichnung : äußerst langsames Tempo.
Laute
Altes Zupfinstrument mit birnenförmigem Körper und fünf bis sechs Saiten bzw. Saitenchören. Die Stimmung ist meist (G) c f a d' g' oder (A) d g h e' a'. Die Blütezeit der Lautenmusik lag im 15.-17. Jh.
legato (it. = gebunden)
Vortragsbezeichnung; Anweisung für Sänger oder Instrumentalisten, die Töne einer Melodie oder eines Melodieabschnitts aneinander zu binden. Zeichen für das Legato ist der Legatobogen, der im Notentext über der zu bindenden Tonfolge erscheint.
Siehe auch: staccato
leitereigen
Bezeichnung für Töne und Akkorde, die einer gemeinsamen diatonischen Leiter angehören.
leiterfremd
Bezeichnung für Töne und Akkorde, die nicht der zugrunde liegenden diatonischen Leiter angehören.
Leitmotiv
Innerhalb eines handlungsbezogenen Musikwerkes häufig wiederkehrendes Motiv, das einer bestimmten Person, Idee oder Sache zugeordnet ist und diese charakterisiert. Eine wichtige Rolle spielt das Leitmotiv in der Programmmusik des 19. und 20. Jh. und in der Oper seit Richard Wagner.
Leitton
Ton, der eine hörbare Tendenz zur Weiterführung in den nächst höheren Halbton besitzt; insbesondere die 7. Stufe der Durtonleiter als Leitton zum Grundton (vor allem, wenn sie als Terz des Dominantseptimenakkords auftritt).
lento (it. = langsam)
Vortragsbezeichnung; langsames Tempo.
Libretto (it. = kleines Buch)
Text einer Oper oder Operette.
Liedform
Einfachste musikalische Form, die nicht nur Lied und Arie, sondern auch Instrumentalstücken zugrunde liegen kann.
Die zweiteilige Liedform besteht aus zwei gleich langen Perioden oder Abschnitten, deren erster häufig in der Dominanttonart endet, während der zweite in die Grundtonart zurückführt. Dabei können beide Teile oder einer der beiden Teile wiederholt werden.
Die dreiteilige Liedform hat meist den Ablauf ABA (Anfangsteil - kontrastierender Mittelteil - Wiederholung des Anfangsteils); in Sinfonie und Sonate liegt sie Scherzo und Menuetts, häufig auch den langsamen Sätzen zugrunde.
lydische Kirchentonart
Kirchentonarten.
Madrigal
Mehrstimmige Vokalkomposition des 16. und 17. Jh., deren Form weitgehend vom (meist weltlichen und prosahaften) Text bestimmt wurde.
maestoso (it. = majestätisch)
Vortragsbezeichnung; meist als Zusatz zu Tempoanweisungen gebraucht (z.B. allegro maestoso).
Magnificat anima mea dominum (lat. = meine Seele lobt den Herrn)
Anfangsworte des Lobgesangs der Maria (Lk. l, 46-55), der sowohl in der katholischen als auch in der evangelischen Kirchenmusik vertont wurde.
Manual (lat. manualis = zur Hand gehörend)
Bei Tasteninstrumenten die für das Spiel bestimmte Klaviatur. Orgel und Cembalo haben meist mehrere übereinander angeordnete Manuale, die die gleichzeitige Verwendung und den schnellen Wechsel verschiedener Registereinstellungen ermöglichen (Register).
Mazurka
Polnischer Tanz in mäßig schnellem 3/4-Takt. Selbständig komponierte Mazurken finden sich vor allem in der Klaviermusik Chopins.
Melodie (gr. melos = Gesang)
Folge von Tönen, die eine in sich abgeschlossene, sinnvoll geordnete Einheit bilden.
melodisch Moll
Moll.
Melodram
Komposition für eine Sprechstimme mit Instrumentalbegleitung; meist mit dramatischem Textinhalt.
Menuett
Französischer Hoftanz des 17. und 18. Jh.; in der Barockzeit Satz der Suite. Im 18. und 19. Jh. tritt es häufig als 3. Satz von Sonate und Sinfonie auf; dabei wird es durch ein eingeschobenes Trio zur Dreiteiligkeit erweitert.
Messe (lat. missa = Entlassung)
  1. Gottesdienst der katholischen Kirche. Der musikalische Teil der römisch-katholischen M. umfasst
    1. die Sologesänge des Priesters,
    2. das Ordinarium missae (die während des ganzen Kirchenjahres textlich gleichbleibenden Gesänge),
    3. das Proprium missae (die täglich wechselnden Gesänge).
  2. Seit dem 14. Jh. auch Bezeichnung für die zusammenhängende Vertonung der fünf Texte des Ordinarium missae (Kyrie eleison, Gloria, Credo, Sanctus, Agnus Dei).
    1. Kyrie eleison (griech. = Herr, erbarme dich)
    2. Gloria in excelsis Deo (lat. = Ehre sei Gott in der Höhe)
    3. Credo in unum Deum (lat. = Ich glaube an den einen Gott)
    4. Sanctus Dominus Deus Sabaoth (lat. = Heilig ist der Herr Zebaoth)
    5. Agnus Dei, qui tollis peccata mundi (lat. = Lamm Gottes, das du trägst die Sünden der Welt)
    Bis ins 16. Jh. hinein war die M. die beherrschende kompositorische Gattung. Auch die spätere Zeit kennt Messkompositionen bedeutender Komponisten (u.a. Bach, Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Bruckner, Liszt, Verdi, Janacek, Strawinsky); in ihnen löste sich jedoch die M. weitgehend vom liturgischen Gebrauch.
Metronom
Mechanisches Hilfsmittel zur genauen Festlegung des musikalischen Tempos. Das von N. Mälzel 1816 entwickelte Metronom arbeitet mit einem durch ein Federwerk getriebenen Pendel, das 40- bis 200-mal in der Minute ausschlägt und dessen Geschwindigkeit durch ein verschiebbares Gewicht reguliert wird. Komponisten schreiben das Tempo einzelner Sätze häufig als Metronom-Angaben vor (z.B. MM = 72:72 Viertelschläge in der Minute).
mixolydische Kirchentonart
Kirchentonarten.
moderato (it. = gemäßigt)
Vortragsbezeichnung; mäßig schnelles Tempo; auch als Zusatzwort gebraucht (z.B. allegro moderato: gemäßigtes Allegro).
Modulation (lat. modulatio = Veränderung)
Übergang von einer Tonart in eine andere.
Moll (lat. mollis = weich)
Tongeschlecht, dessen Leiter sich aus den Tonschritten 1-1/2-1-1-1/2-1-1 aufbaut (l = Ganzton, 1/2 = Halbton). Die Molltonleiter liegt also z.B. in der Tonstufenfolge a-h-c-d-e-f-g-a vor, kann aber von jedem Ton der chromatischen Skala aus gebildet werden. Der Grunddreiklang (Tonika) besteht aus Grundton, kleiner Terz und reiner Quinte. Da der Dominantakkord immer eine große Terz enthält, die Terz der Dominante aber gleich der 7. Stufe der Tonleiter ist, wird die 7. Stufe häufig um einen Halbton erhöht (harmonisch Moll). Der dadurch entstehende übermäßige Sekundschritt zwischen der 6. und 7. Stufe wird bei melodischer Aufwärtsbewegung häufig durch zusätzliche Halbtonerhöhung der 6. Stufe ausgeglichen, so dass nunmehr die Folge a-h-c-d-e-fis-gis-a vorliegt (melodisch Moll). Bei melodischen Abwärtsbewegungen wird die Grundform der Leiter jedoch wiederhergestellt. Jeder Molltonart (Tonart) ist eine Durtonart (Durparallele) zugeordnet, die die gleichen Vorzeichen hat und deren Grundton jeweils eine kleine Terz über dem Grundton der Molltonart liegt (Dur).
Mollparallele
Dur.
Molltonleiter
Moll.
Monodie (griech. monodia = Einzelgesang)
  1. Seit der Antike Bezeichnung für einstimmigen, unbegleiteten Gesang.
  2. Im 17. Jh.: Sologesang mit instrumentaler, vorwiegend akkordischer Begleitung.
Motette
  1. Im 13.-15. Jh. mehrstimmige Vokalkomposition, deren Unterstimme (Tenor) meist dem geistlichen Liedrepertoire entstammte und deren Oberstimmen verschiedene, oft auch aus verschiedenen Sprachen stammende Texte verwendeten.
  2. Seit dem 15. Jh. mehrstimmige Vokalkomposition in streng kontrapunktischem Satz, meist auf biblische Texte.
Motiv (lat. movere = bewegen)
Kleinstes sinnvolles Glied in einem musikalischen Ablauf. Ein Motiv ist hauptsächlich rhythmisch geprägt.
Musical (Abk. von engl. musical comedy, musical play)
Amerikanische Gattung des musikalischen Unterhaltungstheaters; Bühnenstück vorwiegend heiteren oder witzigen Inhalts mit gesprochenem Dialog, Gesang (Songs, Ensembles, Chöre) und Tanz.
Nachsatz
zweiter Teil einer Periode
Naturtöne
Töne, die beim Überblasen eines Tones auf einem Blasinstrument entstehen. Die Naturtonreihe entspricht der Obertonreihe (Obertöne) über dem jeweiligen Eigenton des Instruments.
Nebendominante
Andere Bezeichnung für Zwischendominante.
Nebendreiklänge
Dreiklänge auf der 2., 3., 6. und 7. Stufe einer Dur- oder Molltonleiter (im Gegensatz zu den Hauptdreiklängen Tonika, Dominante, Subdominante).
None
Neun Tonstufen umfassendes Intervall.
Nonenakkord
Septimenakkord mit hinzugefügter None.
non troppo (it. = nicht zu sehr)
Vortragsbezeichnung, die meist als einschränkender Zusatz zu Tempoanweisungen gebraucht wird (z.B. allegro non troppo, allegro ma non troppo).
Notenwerte
Der Wert einer Note (die relative zeitliche Dauer des notierten Tons) wird in der heute gebräuchlichen Notation durch die äußere Notengestalt wiedergegeben. Als Unterscheidungsmerkmale dienen dabei die Füllung des Notenkopfes, der Notenhals und das Fähnchen am Notenhals. Jede Note hat die doppelte Länge des nächst kleineren Notenwerts: o = ganze Note = zwei halbe Noten " = halbe Note = zwei Viertelnoten • = Viertelnote = zwei Achtelnoten *' = Achtelnote = zwei Sechzehntelnoten ••' = Sechzehntelnote usw. Folgen mehrere kurze Notenwerte aufeinander, so werden die Fähnchen zu Balken zusammengefasst: J^ Die Punktierung verlängert eine Note um die Hälfte ihres Wertes: J. = Soll eine Note in drei Noten des nächst kleineren Wertes zerlegt werden, so werden diese als Triolen notiert: i-i-i j Umgekehrt kann eine dreiwertige Note in zwei Noten des nächst kleineren Wertes zerlegt werden (Duolen): J = d. Jedem Notenwert ist ein Pausenzeichen zugeordnet, das die relative zeitliche Dauer des Aussetzens einer Stimme angibt (Pausen).
Obertöne, Partialtöne, Teiltöne
In einem klingenden Einzelton mitschwingende Töne, deren Anzahl und unterschiedliche Stärke die Klangfarbe des Haupttons bestimmen. Die Obertöne stehen in bestimmten Schwingungszahlverhältnissen zum Hauptton (Schwingungen).
Oboe (frz. hautbois = hohes Holz)
Holzblasinstrument mit Doppelrohrblatt. Der Tonumfang ist (b) h - f'' (a'''). Zur Oboenfamilie gehören die Oboe d'amore (gis-d'''), das Englisch Horn (es-b'') und das Heckelphon (B-f).
Oboe d'amore
Oboe.
Oktavbezirke
Der in der herkömmlichen musikalischen Praxis verwendete Tonraum von ca. 7 1/2 Oktaven wird in die folgenden Oktavbezirke eingeteilt:
  • Subkontra-Oktave
  • Kontra-Oktave
  • große Oktave
  • kleine Oktave
  • eingestrichene Oktave
  • zweigestrichene Oktave
  • dreigestrichene Oktave
  • viergestrichene Oktave
  • fünfgestrichenes c
Oktave
  1. Abstand zweier Töne, deren Schwingungszahlen (Schwingungen) im Verhältnis 1:2 stehen.
  2. Der 8. Ton diatonischer Tonleitern.
  3. Bezeichnung für die Gesamtheit der Töne im Oktavbereich einer Tonleiter.
Oper (it. opera = Musikwerk)
Bühnenwerk, in dem dramatische Handlung und Musik (Singstimmen mit Instrumentalbegleitung) sich zu einem geschlossenen Ganzen verbinden. Am Ende des 16. Jh. in Italien entstanden, breitete sich die Oper im 17. und 18. Jh. über ganz Europa aus. Die wesentlichen musikalischen Bestandteile sind Ouvertüre, Rezitativ, Arie, Duett, Terzett und andere Ensemblegesänge sowie seit frühester Zeit auch Orchesterzwischenspiele.
Der von Richard Wagner um die Mitte des 19. Jh. eingeleitete Stilwandel hob die bis dahin übliche Gliederung der Oper in selbständige Einzelstücke (Nummern) auf und verband Musik, Handlung und Sprache zu einem einheitlichen Gesamtablauf.
Opera buffa (it. = heitere Oper)
Im 18. Jh. der Gegentyp zur Opera seria mit volkstümlicher Handlung und größerem musikalischen Formenreichtum. Die französische Abart (Opera comique) unterscheidet sich von der Opera buffa durch gesprochene Dialoge.
Opera seria (it. = ernste Oper)
Besonderer Typ der italienischen Oper des 17. und 18. Jahrhunderts mit vorwiegend historischen oder mythologischen Handlungen.
Operette (frz. = kleine Oper)
Im 19. Jh. entstandene Gattung musikalischer Bühnenwerke mit gesprochenem Dialog und volkstümlicher Handlung und Musik.
Oratorium
Aus mehreren Einzelstücken (Chören, Rezitativen, Arien, Duetten u.a.) bestehende Komposition auf einen zusammenhängenden biblischen oder weltlichen Text. Das Oratorium entstand im 16. Jh. in Italien aus den musikalischen Teilen geistlicher Übungen im Betsaal (it. oratorio); das 17. Jh. unterschied zwischen dem oratorio latino (lateinischer Bibeltext) und dem oratorio volgare (weltlicher Text in italienischer Sprache). Musikalisch-formal unterscheidet sich das Oratorium wenig von Oper und Kantate.
Orchester (griech. orchestra)
  1. In der Antike und im 17.-18. Jh. wurde der Begriff für den Platz vor der Schauspiel-, später auch der Opernbühne verwendet, den häufig Instrumentalisten einnahmen.
  2. Nach heutigem Wortgebrauch versteht man unter einem Orchester einen Klangkörper, in dem die einzelnen Instrumente (vor allem die Streichinstrumente) mehrfach besetzt sind, oder überhaupt ein Ensemble aus einer großen Anzahl von Instrumentalisten.
Ordinarium missae
Messe.
Orgel (griech. organon = Werkzeug)
Großes Tasteninstrument, dessen Töne dadurch erzeugt werden, dass ein von einem Gebläse erzeugter Luftstrom in ein umfangreiches Pfeifenwerk gelenkt wird. Das Pfeifenwerk ist in mehrere Register gegliedert, die vom Spieltisch aus eingestellt werden können. Dem Spieler stehen meist mehrere Manuale und ein, seltener zwei Pedale zur Verfügung.
Orgelpunkt
Lang ausgehaltener, ruhender (meist Bass-) Ton, über dem sich die übrigen Stimmen frei bewegen.
Ostinato (it. = beharrlich)
Ständige Wiederkehr eines Rhythmus oder eines Motivs. Der basso ostinato (Ostinato in der Bassstimme) wurde seit dem 16. Jh. vor allem zur Grundlage von Chaconne und Passacaglia.
Ouvertüre (frz. Ouvertüre = Eröffnung)
Instrumentales Einleitungsstück zu Ballett, Oper und Oratorium. Die Barockzeit unterschied die Französische Ouvertüre (mit der Tempofolge langsam - schnell - langsam), auch als Einleitung zu Suite und Concerto Grosso (Konzert), und die Italienische Ouvertüre (schnell - langsam - schnell), aus der die späteren Ouvertürenformen und die klassische Sonaten- und Sinfonieanlage hervorgingen.
Paralleltonarten
Dur- und Molltonarten, die die gleichen Vorzeichen haben. Eine Durtonart liegt stets eine kleine Terz höher als ihre parallele Molltonart und umgekehrt.
Parodie
Kompositorisches Verfahren, bei dem einem vorhandenen Vokal- oder Instrumentalwerk ein neuer Text unterlegt wird.
Partitur
Aufzeichnung mehrstimmiger Vokal- und Instrumentalwerke, deren gleichzeitig erklingende Stimmen auf einzelnen, übereinander angeordneten Liniensystemen notiert werden.
Passacaglia
Instrumentalstück in getragenem Dreiertakt mit achttaktigem Ostinato in einer einzelnen (meist der Bass-) Stimme, zu der die übrigen Stimmen Variationen ausführen. Im Gegensatz zur Chaconne kann in der Passacaglia das Ostinato auch verziert wiederholt werden und muss nicht unbedingt im Bass liegen.
Passion
Vertonung der Leidensgeschichte Christi nach dem Text der Evangelien. Seit dem 17. Jh. lehnte sich die musikalische Gestaltung der Passion stark an das Oratorium an.
Pauke
Großes Schlaginstrument, das aus einem halbkugelförmigen Kessel und einem darüber gespannten Fell besteht und durch Anschlagen mit einem oder zwei Schlegeln zum Klingen gebracht wird. Die Tonhöhe ist durch Regulierung der Fellspannung veränderbar.
Pausen
Zeichen, die die zeitliche Dauer des Aussetzens einer Stimme angeben. Die Pausen entsprechen den Notenwerten: Viertelpause = ganze Pause ^s= = halbe Pause *' = Achtelpause ^ = Sechzehntelpause usw.
Wie bei den Notenwerten verlängert die Punktierung eine Pause um die Hälfte ihres Wertes: +7
Pedal
  1. Klaviatur für die Füße bei der Orgel, seltener beim Cembalo und beim Klavier.
  2. Fußhebel an verschiedenen Instrumenten, mit deren Hilfe der Spieler Klang, Tonstärke oder Register verändert. Beim Klavier dient das linke Pedal der Abdämpfung des Tons (Dämpfer), das rechte Pedal dem Abheben der Filze von den Saiten, so dass diese auch dann weiterschwingen, wenn der Spieler die Tasten nicht mehr niederdrückt.
Pentatonik (griech. pente = fünf)
Pentatonisch heißen Tonsysteme, deren Tonleitern im Gegensatz zu den diatonischen Leitern aus nur fünf Tonstufen bestehen. Die am weitesten verbreitete pentatonische Skala unterteilt die Oktave in drei Ganztonschritte und zwei kleine Terzen; sie liegt z.B. in der Tonfolge d-e-g-a-h-d vor. - Die Pentatonik liegt einem großen Teil der außereuropäischen und einem Teil der europäischen Volksmusik zugrunde; in manchen Gebieten (Balkan, Schottland, Bretagne) ist sie bis heute lebendig geblieben. Eine bedeutende Rolle spielte sie bei der Entstehung des Jazz (Blues, Spiritual). Auch die Shanties beruhen häufig auf pentatonischen Skalen.
Periode
Musikalische Formeinheit, die normalerweise aus acht Takten besteht und sich in zwei gleich lange Teile, Vordersatz und Nachsatz, gliedert. Vordersatz und Nachsatz unterscheiden sich vor allem durch unterschiedliche Schlussbildung. Während der Vordersatz in einen Halbschluss mündet, endet der Nachsatz auf einem Ganzschluss.
phrygische Kirchentonart
Kirchentonarten.
pianissimo, Abk. pp
Vortragsbezeichnung; sehr leise.
piano, Abk. p
Vortragsbezeichnung; leise.
Pianoforte
Klavier
Piccoloflöte
Flöte.
pizzicato, Abk. pizz. (it. = gezwickt)
Vortragsbezeichnung; Anweisung, die Saiten eines Streichinstruments mit den Fingern zu zupfen.
plagaler Kirchenton
Kirchentonarten.
Plagalschluss
Folge von Subdominante und Tonika in der Kadenz.
Polonaise (frz. danse polonaise = polnischer Tanz)
Langsamer Schreittanz im 'A-Takt ohne Auftakt. In der Barockzeit manchmal Satz der Suite; selbständig komponierte Polonaisen finden sich auch in der Kunstmusik der Klassik und Romantik (vor allem bei Chopin).
Polyphonie (griech. = Vielklang)
Mehrstimmige Setzweise nach den Regeln des Kontrapunkts. Gegensatz: Homophonie.
Polyrhythmik
Kombination verschiedenartiger, häufig gegensätzlicher Rhythmen zu einem spannungsreichen rhythmischen Gesamtablauf (vor allem in der Musik des 20. Jh.).
Polytonalität
Tonalität.
Posaune
Blechblasinstrument mit U-förmiger Zugvorrichtung. Zu den Posaunen gehören die Tenorposaune (Tonumfang E-h''), die Altposaune (A-es'') und die Bassposaune (H-f).
Postludium (lat.)
Nachspiel.
Potpourri
Bunte Folge von mehr oder weniger locker aneinander gereihten Melodien oder Melodiefragmenten.
Präludium (lat. = Vorspiel)
  1. Vorspiel des Organisten zu Chor und Choral.
  2. Vorspiel zu einem größeren Musikstück (vor allem Fuge und Suite).
  3. Bereits bei Bach, vor allem aber im 19. Jh. auch selbständiges, meist kurzes, frei geformtes Einzelstück (meist für Klavier).
prestissimo (it. = am schnellsten)
Vortragsbezeichnung; äußerst schnelles Tempo.
presto (it. = schnell)
Vortragsbezeichnung; schnelles Tempo.
Prime
  1. Der 1. Ton, diatonischer Tonleitern.
  2. Eine Tonstufe umfassendes Intervall.
Programmmusik
Instrumentalmusik, die mit rein musikalischen Mitteln außermusikalische Vorgänge darzustellen sucht. Ihren Höhepunkt fand die Programmmusik in den umfangreichen Sinfonischen Dichtungen des 19. Jh.
Proprium missae
Messe.
Punktierung
Notenwerte.
Quarte
  1. Der 4. Ton diatonischer Tonleitern.
  2. Vier Tonstufen umfassendes Intervall.
Quartett
  1. Gruppe von vier Sängern oder Instrumentalisten.
  2. Komposition für vier Singstimmen oder Instrumente.
  3. Komposition für vier Solostimmen mit Begleitung (in Oper, Operette, Oratorium u.a.).
Quartsextakkord
Zweite Umkehrung des Dreiklangs.
Querflöte
Flöte.
Quinte
  1. Der 5. Ton diatonischer Tonleitern.
  2. Fünf Tonstufen umfassendes Intervall.
Quintenzirkel
Reihe von Quintschritten in gleicher Richtung, die (in der temperierten Stimmung) über die Grundtöne aller zwölf Dur- bzw. Molltonarten zum Ausgangston zurückführen.
Quintett
  1. Gruppe von fünf Sängern oder Instrumentalisten.
  2. Komposition für fünf Singstimmen oder Instrumente.
  3. Komposition für fünf Solostimmen mit Begleitung (in der Oper).
Quodlibet (lat. = was beliebt)
Kompositionsform des 15.-18. Jh., bei der mehrere textlich und musikalisch verschiedene Lieder oder Liedausschnitte aneinandergereiht werden oder gleichzeitig erklingen.
Refrain (frz. = Rückprall)
Regelmäßig wiederkehrender, textlich und musikalisch gleichbleibender Abschnitt eines Liedes oder einer Komposition.
Register
  1. Bei der Orgel: eine Reihe klanglich gleichartiger, in der Tonhöhe unterschiedlicher Pfeifen, die durch einen vom Spieler oder vom Registranten betätigten Registerzug gemeinsam ein- und ausgeschaltet werden können; ferner alle anderen Spieleinrichtungen der Orgel, die durch Registerzüge betätigt, ein- und ausgeschaltet werden.
  2. Beim Cembalo: Vorrichtung zur Regulierung von Klangfarbe und Tonstärke durch Ein- und Ausschalten der verschiedenen Saitenchöre.
  3. Bei der menschlichen Stimme: eine Reihe aufeinanderfolgender, ähnlich gefärbter Töne. Der unterschiedliche Klang der Register (Brust-, Kopf- Zwischenregister) ergibt sich durch die unterschiedliche Resonanz von Brustwand und Schädelknochen.
Reperkussionston
Kirchentonarten.
Reprise (frz. = Wiederaufnahme)
In Rondo, Sonatenhauptsatzform und dreiteiliger Liedform die Wiederholung des Anfangsteils (im Sonatensatz die abgewandelte Wiederholung der Exposition).
Requiem
Totenmesse der römisch-katholischen Kirche, deren Name von den Anfangsworten Requiem aeternam dona eis (lat. = Schenke ihnen ewige Ruhe) herrührt. Der Text des Requiem wurde vom Mittelalter bis zur Gegenwart häufig vertont.
Resonanz (lat. resonantia = Widerhall)
Durch ein Geräusch, einen Ton oder Klang ausgelöstes Mitschwingen von Luftsäulen oder festen Körpern, das das auslösende akustische Ereignis verstärkt.
Responsorium (lat. respondere = antworten)
In der römisch-katholischen Liturgie der Wechselgesang zwischen Priester und Gemeinde.
Rezitativ (lat. recitare = vorlesen, deklamieren)
Solistische, vorwiegend akkordisch begleitete Gesangspartie in Oper, Oratorium und Kantate. Formal passt sich das Rezitativ völlig dem (nicht versgebundenen) Text an, dessen Satzbau und Betonungen es besonders hervorhebt und verdeutlicht. In Oratorium und Kantate übernimmt das Rezitativ vorwiegend die erzählenden, inhaltlich vorantreibenden Partien, während es in der Oper des 17, und 18. Jh. Träger der Dialoge in den handlungserfüllten Abschnitten ist. Unterschieden wird zwischen Secco-Rezitativ (Begleitung durch den Generalbass) und Accompagnato-Rezitativ (Orchesterbegleitung).
Ricercare (it. = aufsuchen)
  1. Im 16. und 17. Jh. gleichbedeutend mit Toccata.
  2. Im 17. und 18. Jh. auch ein streng kontrapunktisches, der Fuge ähnliches Musikstück.
ritardando, Abk. rit.
Vortragsbezeichnung; allmähliche Verlangsamung des Tempos.
Ritornell (it. = Wiederkehr)
  1. Gleichbleibendes instrumentales Zwischenspiel zwischen den Strophen eines Liedes.
  2. In der frühen Oper (17. Jh.) ständig wiederkehrende kurze Instrumentalstücke.
  3. Vor-, Zwischen- und Nachspiele der Da-Capo-Arie.
Rohrblatt
Dünnes Holzplättchen mit aufliegenden Rändern im Mundstück von Klarinette und Saxophon (Zunge).
Rondeau (frz.)
  1. Tanzlied des 13-15. Jh., bei dem Vorsänger und Chor miteinander abwechselten; frühe Vorform des Rondo.
  2. Französische Bezeichnung für Rondo.
Rondo (it. = rund)
Musikalische Form, deren Anfangsteil (Refrain) mehrmals und meist unverändert wiederkehrt. Das 17. und 18. Jh. kennt vor allem die Form A B A C A D A . . .A, deren Einschübe (Couplets) voneinander abweichen (Kettenrondo); in der Zeit der Klassik entwickelte sich aus der verkürzten Form A B A C A das symmetrisch gebaute Bogenrondo A B A C A B A, dessen Formteil B beim ersten Auftreten häufig in der Dominant-, bei der Wiederholung jedoch in der Grundtonart steht, so dass das Rondo sich der Sonatenhauptsatzform annähert (Sonatenrondo).
Das Rondo tritt vor allem als Schlusssatz von Sinfonie und Sonate auf.
Sanctus Dominus Deus Sabaoth (lat. = Heilig ist der Herr Zebaoth)
Anfangsworte des 4. Teils des Ordinarium missae, in Messkompositionen meist verbunden mit dem Benedictus qui venit in nomine Domini (Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn). (Messe).
Sarabande
Langsamer Tanz im Dreiertakt; in der Barockzeit. Satz der Suite. Charakteristisch für den Sarabandenrhythmus ist die Betonung der 2. Zählzeit (z.B. durch Punktierung).
Saxophon
Nach seinem Erfinder A. Sax (1840) benanntes Holzblasinstrument mit einfachem Rohrblatt, das vor allem in der Tanzmusik und im Jazz verwendet wird.
Scherzo (it. = Scherz, Spaß)
  1. Schnelles Stück im 3/4- oder 3/8-Takt, das im 19. Jh. (zuerst bei Beethoven) an die Stelle des Menuetts in Sinfonie und Sonate trat. Wie das Menuett ist es dreiteilig mit einem Trio als Mittelteil.
  2. Im 19. Jh. auch Bezeichnung für ein virtuoses, meist dreiteiliges Klavierstück.
Schlager
Um 1880 in Wien geprägter Begriff für zündende, sich schnell verbreitende Melodien. Das 20. Jh. versteht darunter melodisch, harmonisch und formal einfache, meist solistisch gesungene und instrumental begleitete Stücke der Unterhaltungsmusik, die vor allem durch Rundfunk und Schallplatte verbreitet werden.
Schlagzeug
Neben den Streich- und Blasinstrumenten die dritte Hauptgruppe der Orchesterinstrumente, heute bestehend aus Schrap-, Schüttel-, Tasten- und den eigentlichen Schlaginstrumenten. Die Schlaginstrumente sind unterteilt in solche mit bestimmter Tonhöhe (Pauke, Xylophon, Glockenspiel) und unbestimmbarer Tonhöhe (Trommeln, Becken, Tam-Tam, Kastagnetten usw.).
Schlüssel
Zeichen, das am Anfang des Notenliniensystems steht und die Tonhöhen den Linien und Zwischenräumen zuordnet. Die Schlüssel haben sich aus den Tonbuchstaben c, g und f entwickelt. Der c-Schlüssel legt die Lage des c' fest, der g-Schlüssel die Lage des g' und der f-Schlüssel die Lage des f. Die Schlüssel sind heute gebräuchlich als: Violinschlüssel (g' auf der 2. Linie von unten) (c' auf der 3. Linie von unten) wobei die Töne gegenüber dem Violinschlüssel eine Oktave tiefer gelesen werden müssen.
Schwingungen
Zeitabhängige periodische Zustandsänderungen eines schwingungsfähigen Mediums. Akustische Schwingungen (Schallwellen) sind periodische Druckveränderungen der Luft, die durch vibrierende Körper hervorgerufen und vom menschlichen Ohr als Töne wahrgenommen werden. Dabei ist die Lautstärke von der Amplitude (Auslenkung) und die Tonhöhe von der Frequenz (Schwingungszahl, Anzahl der Schwingungen je Sekunde) abhängig. Messeinheit für die Frequenz ist Hertz (Hz), so benannt nach dem Physiker Heinrich Hertz. Die Hörfähigkeit des menschlichen Ohrs reicht von ca. 10 Hz (= 10 Schwingungen je Sekunde) bis maximal 20000 Hz.
Sekunde
  1. Der 2. Ton diatonischer Tonleitern.
  2. Zwei Tonstufen umfassendes Intervall.
Septime
  1. Der 7. Ton diatonischer Tonleitern.
  2. Sieben Tonstufen umfassendes Intervall.
Septimenakkord
Dreiklang mit hinzugefügter Septime.
Serielle Musik (frz. musique serielle = reihengebundene Musik)
Musik, die auf Reihen basiert. Unter Reihen versteht man die Vorordnung von musikalischem Material, das sich erstreckt auf die zwölf chromatischen Töne (Zwölftonreihe), auf Tondauer, Lautstärke, Klangfarbe, Lage, Artikulation usw.
Sextakkord
Erste Umkehrung des Dreiklangs.
Sexte
  1. Der 6. Ton diatonischer Tonleitern.
  2. Sechs Tonstufen umfassendes Intervall.
sforzato, Abk. sf, sfz
Vortragsbezeichnung; besondere Betonung einer Note oder eines Akkords.
Shanty (engl.)
Bei der Arbeit gesungenes, meist in Strophe (Vorsänger) und Refrain (Chor) aufgeteiltes Seemannslied.
Sinfonie, Symphonie
Im 17. Jh. zunächst Sammelbezeichnung für mehrfach besetzte Instrumentalstücke, später für die instrumentalen Vor- und Zwischenspiele in Kantate, Oratorium und Oper (Sinfonia). Aus der dreiteiligen italienischen Opernsinfonia (Ouvertüre) entwickelte sich im 18. Jh. die viersätzige klassische Sinfonie für großes Orchester: Auf einen schnellen ersten Satz in Sonatenhauptsatzform folgen ein langsamer Satz, ein Menuett oder Scherzo und ein abschließendes Allegro oder Presto (häufig als Rondo).
Singspiel
Im 18. Jh. in Deutschland entstandener Typus der Oper mit deutschem Text, gesprochenen Dialogen und schlichter, publikumsnaher Handlung.
sixte ajoutée (frz. = hinzugefügte Sexte)
Sexte, die einem Subdominantakkord hinzugefügt wird.
Solo (it. = allein)
Innerhalb einer mehrstimmigen Komposition eine besonders hervorgehobene Stimme, die von einem einzelnen Instrumentalisten bzw. Sänger allein oder mit Begleitung ausgeführt wird.
Sonate (it. sonore = klingen)
  1. Im 16. und 17. Jh. Sammelbezeichnung für solistisch oder mehrfach besetzte, meist einsätzige Instrumentalstücke (Sonata). Im weiteren Verlauf der Barockzeit bildete sich als beherrschende kammermusikalische Gattung die mehrsätzige Triosonate heraus, die mit zwei Melodieinstrumenten (Violinen, Flöten oder Oboen) und Generalbass (Cembalo oder Orgel mit Cello) besetzt war und bei der man zwischen Kirchensonate (Sonata da chiesa; Satzfolge meist langsam-schnell-langsam-schnell) und Kammersonate (Sonata da camera; schnell-langsam-schnell) unterschied. Daneben gab es seit ca. 1700 bereits die Solosonate für Cembalo.
  2. Seit 1750 bis ins 20. Jh. hinein bezeichnet der Begriff mehrsätzige Kompositionen für Klavier bzw. für Klavier und ein Melodieinstrument. In der Zeit der Klassik bildete sich die Satzfolge Allegro-Andante-Menuett (mit Trio)-Allegro (meist Rondo) heraus, die jedoch bereits bei Beethoven vielfältige Abwandlungen bis hin zur Zweisätzigkeit erfuhr. Charakteristisch blieb jedoch die Sonatenhauptsatzform des Einleitungssatzes.
Sonatenhauptsatzform, Sonatensatzform, Sonatenform
Beherrschende musikalische Form von ca. 1750 bis zum 20. Jh. als Grundlage von Einzelsätzen (meist des 1. Satzes) mehrsätziger Instrumentalkompositionen (Sonate, Sinfonie, Konzert, Streichquartett).
Die Sonatenhauptsatzform gliedert sich in Exposition, Durchführung und Reprise; häufig bildet eine Coda den Abschluss.
Die Exposition (lat. expositio = Aufstellung) besteht aus dem 1. Thema (Hauptsatz) in der Grundtonart, einer modulierenden Oberleitung, dem 2. Thema (Seitensatz) in der Dominanttonart (bzw. in Moll in der Durparallele) und einer Schlussgruppe, die in der Tonart des 2. Themas verbleibt.
In der Durchführung wird das musikalische Material der Exposition vielfältig variiert und häufig zu einem bewegten, dramatischen Ablauf verdichtet.
Die Reprise (frz. = Wiederaufnahme) unterscheidet sich von der Exposition dadurch, dass das 2. Thema nun ebenfalls in der Grundtonart erscheint und damit eine formale Abrundung bewirkt.
Sonatine
Kurze, spieltechnisch und formal einfache, häufig nur ein- oder zweisätzige Sonate.
Sopran (it. soprano = der oberste)
  1. Hohe Frauen- oder Knabenstimme.
  2. Oberstimme eines mehrstimmigen Satzes.
sostenuto (it. = gehalten, zurückhaltend)
Vortragsbezeichnung, die als Zusatz zu Tempoanweisungen (z.B. adagio sostenuto) ein etwas langsameres Zeitmaß fordert.
Spiritual (engl. = religiös)
Geistliches Volkslied der farbigen Einwohner Nordamerikas.
staccato, Abk. stacc. (it. = abgestoßen)
Vortragsbezeichnung; Anweisung für Sänger oder Instrumentalisten, die Töne nicht zu binden, sondern durch kurzes Ansingen bzw. Anstoßen deutlich voneinander zu trennen. Zeichen für das Staccato ist '' bzw. ' über der Note.
Siehe auch: legato
Stereophonie
Elektroakustisches Verfahren, bei dem ein Schallereignis gleichzeitig über mindestens zwei Kanäle aufgenommen und wiedergegeben wird; beim Hörer entsteht dadurch der Eindruck eines Raumklanges.
Stollen
Teil des Bars.
Streichquartett
  1. Ensemble aus zwei Geigen, Bratsche und Cello.
  2. Mehrsätzige Komposition in Streichquartettbesetzung.
Subdominante, Unterdominante
Dreiklang auf der 4. Stufe einer Dur- oder Molltonleiter. Die Subdominante tritt in verschiedenen Formen auf:
  1. als Durdreiklang (mit großer Terz),
  2. als Durdreiklang mit hinzugefügter Sexte (sixte ajoutée),
  3. als Molldreiklang (mit kleiner Terz),
  4. als Molldreiklang mit kleiner Sexte statt Quinte (neapolitanischer Sextakkord).
Suite (frz. = Folge)
  1. In der Instrumentalmusik der Barockzeit die Reihung von verschiedenen, meist zweiteilig aufgebauten Tanzsätzen (Allemande, Courante, Sarabande, Gavotte, Gigue u.a.); häufig mit einem nicht tanzartigen Einleitungsstück (Präludium, Ouvertüre).
  2. Allgemein: lose Reihung von Instrumentalstücken.
Synkope (griech. = Zusammenschlag)
Bindung eines unbetonten an den unmittelbar folgenden betonten Taktteil, wobei der erstere die Betonung vorwegnimmt.
Tabulatur (lat. tabulatura = Tafel)
Notationsweise der für Tasten- und Zupfinstrumente bestimmten Musik des 14.-18. Jh. Tabulaturen sind keine Noten-, sondern Griffschriften, die die musikalische Struktur nicht erkennen lassen; sie verwenden Buchstaben, Ziffern oder die Kombination von Noten und Buchstaben.
Takt
Zusammenfassung von metrischen Grundschlägen zu gleich langen übergeordneten Einheiten (Takten), in denen die Grundschläge in schwere (betonte) und leichte (unbetonte) gegliedert sind. Die Takte werden im Notenbild durch senkrechte Striche (Taktstriche) voneinander abgeteilt. Die Taktart wird am Anfang eines Stückes durch eine Bruchzahl angegeben; dabei bestimmt der Nenner den Notenwert, dem eine Zählzeit entspricht, und der Zähler die Anzahl der Zählzeiten pro Takt. Die Hauptbetonung liegt auf der ersten Zählzeit eines Taktes, dem sog. guten Taktteil (oder schweren Taktteil).
Man unterscheidet gerade (2/2, 2/4, 4/4), ungerade (3/2, 3/4, 3/8, 6/4, 6/8) und zusammengesetzte Taktarten.
Tedeum, Abk. für Te Deum laudamus (lat. = Wir loben dich, Gott)
Anfangsworte des Ambrosianischen Lobgesangs, der um 400 n. Chr. gedichtet und bis in die Gegenwart hinein häufig vertont wurde.
temperierte Stimmung
Stimmung von Instrumenten mit fixierten Tonhöhen (Klavier, Orgel) durch Einteilung der Oktave in zwölf genau gleiche Tonschritte (Halbtöne). Die temperierte Stimmung trat gegen Ende des 17. Jh. an die Stelle anderer, vor allem durch die Entwicklung der Harmonik unpraktikabel gewordener Stimmverfahren und ermöglichte nunmehr das Musizieren in sämtlichen Tonarten des Dur-Moll-Systems. So konnte Bach erst auf Grund der temperierten Stimmung sein Wohltemperiertes Klavier schreiben, das Präludien und Fugen in allen Tonarten enthält.
Tempo rubato (it. = geraubtes Zeitmaß)
Vortragsbezeichnung; rhythmisch freizügige Behandlung des vorgeschriebenen Zeitmaßes.
Tenor (lat. = ununterbrochener Fortlauf)
  1. In der Musik des 12-16. Jh. die Haupt- (meist die Unter-)stimme eines mehrstimmigen Satzes. Der Tenor (Betonung auf der ersten Silbe) entstammte meist dem geistlichen oder weltlichen Liedrepertoire und wurde von den übrigen Stimmen kontrapunktiert.
  2. Untere Mittelstimme eines mehrstimmigen Satzes.
  3. Hohe Männerstimme.
Terz
  1. Der 3. Ton diatonischer Tonleitern.
  2. Drei Tonstufen umfassendes Intervall.
Terzett
  1. Gruppe von drei Sängern.
  2. Komposition für drei konzertierende Singstimmen mit oder ohne Instrumentalbegleitung.
Thema
  1. In sich abgeschlossenes melodisches, auch rhythmisches oder harmonisches Gebilde, das einem Musikstück als "musikalischer Hauptgedanke" zugrunde liegt und entscheidenden Anteil an der Formentwicklung hat.
  2. Kurzes, meist zweiteiliges Instrumentalstück, das einer Reihe von Variationen zugrunde liegt.
Toccata (it. toccare = berühren)
Virtuoses, frei geformtes Stück für Laute oder Tasteninstrumente. Die Toccata entwickelte sich im 16. Jh. aus der Praxis der Musiker, sich zu Beginn eines Vertrags auf ihrem Instrument einzuspielen (die Tasten bzw. Saiten zu "berühren").
tonal
Tonalität.
Tonalität
Bezogenheit von Tönen und Klängen auf ein Ton- oder Klangzentrum (Grundton, Tonika, Zentralton, Finalis) innerhalb eines in bestimmter Weise geordneten Bezugssystems. Solche Bezugssysteme sind in der abendländischen Musik vor allem Dur, Moll und die Kirchentonarten; in der außereuropäischen Musik u.a. die Pentatonik. Die Musik des 20. Jh. kennt darüber hinaus die Polytonalität, bei der zwei oder mehrere tonale Zentren gleichzeitig verwendet werden. Musik, die nicht mehr auf ein tonales Zentrum hin geordnet ist, wird als atonal bezeichnet (z.B. die Zwölftonmusik).
Tonart
  1. Urspr. Bezeichnung für jede Art der Ordnung von Tonschritten innerhalb einer Tonleiter (Kirchentonarten, Dur, Moll, Pentatonik, Ganztonleiter).
  2. Der heutige Wortgebrauch ist weitgehend eingeschränkt auf Dur- und Molltonleitern, die sich auf jeden beliebigen Ton der chromatischen Skala als Grundton aufbauen können, wobei der jeweilige Grundton der Tonart den Namen gibt (z.B. G-Dur, c-Moll).
Tongeschlechter
Dur und Moll.
Tonika
Dreiklang auf dem Grundton, der 1. Stufe einer Dur- oder Molltonleiter.
transponierende Instrumente
Diejenigen Instrumente, deren Naturtonskala (Naturtöne), stets als C-Dur notiert wird. Beim Horn in F z.B. ist der Grundton der Naturtonreihe F; er wird jedoch als c notiert. Beim Lesen muss also um dasjenige Intervall transponiert werden, das zwischen c und dem Ton liegt, der die Stimmung des Instruments bezeichnet (z.B. Horn in F: eine Quinte tiefer als notiert; Klarinette in B: einen Ganzton tiefer als notiert usw.). Transponierende Instrumente sind Englisch Horn, Klarinetten und Trompeten; ferner rechnet man dazu die Instrumente, die eine Oktave tiefer (Kontrafagott, Kontrabass) oder höher (Piccoloflöte, Celesta) klingen als notiert.
Triangel (lat. triangulum = Dreieck)
Dreieckig gebogener, frei hängender Stahlstab, der beim Anschlagen hohe, glockenartige Töne hervorbringt.
Trio
  1. Gruppe von drei Instrumentalisten.
  2. Komposition für drei Instrumente.
  3. In Menuetts und Scherzo der Mitteilteil, dessen Bezeichnung auf die Triobesetzung der Mittelteile in den Balletten der Barockzeit zurückgeht.
Triole
Notenwerte.
Tripelfuge
Fuge.
Tritonus
Drei Ganztöne umfassendes Intervall.
Trommel
Schlaginstrument, das aus einem zylindrischen Rahmen und zwei beidseitig darüber gespannten Fellen besteht und das mit der Hand, mit Schlegeln oder mit Trommelstöcken angeschlagen wird. Man unterscheidet die Große Trommel und die Kleine Trommel, deren unteres Fell häufig mit darüber gespannten Schnarrsaiten versehen ist.
Trompete
Blechblasinstrument. In der heutigen Praxis werden vor allem Trompeten in A, B und C verwendet; die Trompete gehört zu den transponierenden Instrumenten.
Trugschluss
Harmonische Schlusswendung, in der auf die -^- Dominante statt der erwarteten - Tonika ein anderer Akkord folgt (meist die Tonikaparallele, der Dreiklang auf der 6. Stufe).
Tuba
Tiefstes Blechblasinstrument. Am gebräuchlichsten sind heute Basstuba (Tonumfang A-äs') und Kontrabasstuba (Es-f).
Tutti (it. = alle)
Einsetzen des vollen in einer Komposition vorgeschriebenen Ensembles im Gegensatz zum Solo bzw. zum Spiel des nicht vollständigen Ensembles.
Umkehrung
  1. Akkord, bei dem ein anderer als der jeweilige Grundton im Bass liegt. Die Umkehrungen des Dreiklangs sind: Sextakkord (Terz im Bass) und Quartsextakkord (Quinte im Bass); die Umkehrungen des Septimenakkords heißen: Quintsextakkord (Terz im Bass), Terzquartakkord (Quinte im Bass) und Sekundakkord (Septime im Bass).
  2. Bei Intervallen ergibt die Ergänzung zur Oktave die Umkehrung (z.B. ist die Quinte die Umkehrung der Quarte).
  3. Bei der Umkehrung von Melodien werden aufwärts führende Intervalle in abwärts führende vertauscht und umgekehrt.
una corda (it. = eine Saite)
Vortragsbezeichnung, die die Verwendung des linken Klavierpedals fordert (Dämpfung). Sie wird aufgehoben durch die Vorschrift tutte le corde (= alle Saiten).
Undezime
Elf Tonstufen umfassendes Intervall.
unisono (it. = Einklang)
Erklingen von Tönen oder Stimmen im Einklang oder im Abstand einer oder mehrerer Oktaven.
Variation (lat. variatio = Abweichung, Unterschied)
Veränderte Wiederholung eines musikalischen Ablaufs. Die Variationenreihe, die im 18. und 19. Jh. gelegentlich als Satz der Sinfonie und Sonate, vor allem aber als selbständige Form der Instrumentalmusik auftritt, besteht aus mehreren in sich abgeschlossenen Variationen eines kurzen, meist zweiteiligen Instrumentalstücks, des sog. Themas.
Vergrößerung
Wiederholung einer Melodie oder eines Melodieabschnitts in größeren Notenwerten. Die Vergrößerung ist eine wichtige Technik bei der Komposition von Sätzen nach den Regeln des Kontrapunkts. Gegensatz: Verkleinerung.
Verkleinerung
Wiederholung einer Melodie oder eines Melodieabschnitts in kleineren Notenwerten. Gegensatz: Vergrößerung.
Versetzungszeichen
Zeichen, die die Erhöhung oder Erniedrigung eines Tones fordern und der betreffenden Note vorgezeichnet werden. Die Erhöhung fordern das Kreuz # (Halbton) und das Doppelkreuz ## (Ganzton); für die Erniedrigung stehen das b (Halbton) und das Doppel-b (bb; Ganzton). Das Auflösungszeichen hebt ein vorangegangenes Versetzungszeichen auf.
Die Versetzungszeichen gelten jeweils nur für den Takt, in dem sie erscheinen.
Vibraphon
1924 erfundenes Schlaginstrument. Der Ton wird durch das Anschlagen von Metallplatten erzeugt, die in der Tonhöhe unterschiedlich sind und unter denen sich jeweils eine Resonanzröhre befindet. Die Röhren enthalten rotierende Plättchen, die von einem Elektromotor angetrieben werden und den charakteristischen vibrierenden Ton erzeugen.
Viola
Bratsche.
Violine
Geige.
Violoncello, Abk. Cello
Großes Streichinstrument in Tenor-Bass-Lage mit der Saitenstimmung C G d a.
vivace (it. = lebhaft)
Vortragsbezeichnung; lebhaft in Ausdruck und Tempo; auch als Zusatzwort gebraucht (z.B. allegro vivace: lebhaftes allegro).
Volkslied
Im 19. Jh. geprägter Sammelbegriff zur Bezeichnung der verfasserlosen, schlichten, mündlich weitergegebenen Lieder des Volkes.
Vordersatz
erster Teil einer Periode, gefolgt vom Nachsatz
Vortragsbezeichnung
Man kennt im wesentlichen folgende Vortragsbezeichnung:
TempoLaustärke
largo pianissimo
larghetto piano
adagio mezzopiano
andante mezzoforte
andantino forte
moderato fortissimo
allegretto crescendo
allegro decrescendo
presto diminuendo
prestissimo  
ritardando  
ritenuto  
rubato  
Wechseldominante
Andere Bezeichnung für Zwischendominante.
Wiederholungszeichen
Zeichen, das die Wiederholung des zwischen den Doppelpunkten stehenden Abschnitts einer Komposition fordert:
Xylophon
Schlaginstrument, dessen Ton durch das Anschlagen von Holzstäben oder -brettchen mit abgestimmter Tonhöhe erzeugt wird.
Zunge
Elastisches Plättchen, das bei einem darüber gleitenden Luftstrom in Schwingungen versetzt wird und auf diese Weise Schall erzeugt. Die Zungen der Orgel, der Ziehharmonika und des Harmoniums sind aus Metall, die der Blasinstrumente aus feinem Holz.
Zwischendominante
Dreiklang bzw. Septimenakkord, der nicht zur Tonika, sondern zu einem anderen Haupt- oder Nebendreiklang die - Dominante bildet. In C-Dur ist z.B. e-gis-h-d die Zwischendominante zum Dreiklang auf der 6. Stufe (a-c-e).
Zwölftonmusik, Dodekaphonik
Musik, die auf der Grundlage der Zwölftontechnik komponiert ist. Diese Kompositionstechnik wurde um 1920 von dem Wiener Komponisten Arnold Schönberg (1874-1951) entwickelt; ihr wesentlicher Bestandteil ist die Zwölftonreihe, ein melodisches Gebilde, das alle zwölf Töne der chromatischen Skala enthält.

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