Nächstes Jahr muß ich mir wohl ein
paar Tage (schul-) frei nehmen und ein Hotel in Frankfurt suchen,
so viele interessante Sachen gab's auch diesmal zu sehen und
soviele gute Musikanten waren auch diesmal auf der Musikmesse zu
hören. Für GitarristInnen sind ja die Hallen 4.0 und 3.1. das
reinste Schlaraffenland, überall diese suchterregenden
Saitenwerkzeuge, Amps und sonstige, lustige
"Spiel-"sachen, da würde ich mich auch gern mal über
Nacht einschließen lassen...
Diesmal war's
jedenfalls nochmal ein (Familien- ;-) Tagesausflug mit
meinem lieben (und supercoolen - you know, why..)
Schüler Rolf am
"sommerschlußverkaufsandrangswahnsinns-"
offenen Besuchertag, wo man ab 13.00 Uhr auch schon mal
in eine Hundertschaft auf dem Fussboden sitzender, wild
klampfender Teenager latschen kann (jaa Leute, weiter so-
let the good times grow again! :-). Sehr amüsant ist dann auch ein Spatziergang durch die (Schlagzeug-) Halle 3.0, wo etwa 5.000 Trommelbesessene (echte Schlägertypen ;-) auf allem rumhauen was an Schlagwerk zu finden ist ("hoppla, das war ja der Papiekorb"). Die Mitarbeiter an den Ständen sehen nach drei Tagen Trommelbeschuss "nicht wirklich" glücklich aus, manche wälzen sich auf dem Boden, weinen und rufen nach Mami - weissgekleidete Männer eilen mit merkwürdigen Westen in den Händen durch die Gänge.... nee, nee alles Quatsch. |
Wie gesagt auch gute Sounds
und MusikantInnen waren überall zu hören, zu sehen und
zu treffen. Natürlich hingen wir die meiste Zeit am
Martin Stand bei meiner
"ichgehgleichaufdieknie", hochverehrten Diane
Ponzio rum, die wieder ein wunderbares Kurzkonzert auf
der Village Bühne gegeben hatte. Sie brachte mir am Stand dann eine Gitarre nach der nächsten ("Hey Ernesto, try this..!") zum Testen, wirklich ein paar Hammerteile darunter - die (preisliche) Krönung war dann das saphirgeschmückte Modell für 45.000 Dollar (richtig gelesen!) - es gab aber auch Modelle, die einfach nur gut klangen.. ;-). Sogar Ihre eigne "Diane Ponzio Martin Signature" Gitarre gab Sie mir zum testen (was natürlich zu Folge hat, daß ich mir nie mehr die Hände waschen werde und nur noch Fernkurse geben kann, weil ich demnächst stinke wie ein Tier...). |
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Des weiteren war Jim
Marshall (jaja, der der Welt DEN Gitarrenampsound
geschenkt hat) an seinem Stand schon früh um kurz nach
10.00 Uhr zugange. Der "King Of Loud" war sich
auch nicht zu schade ein paar Kartons aus Seite zu
räumen und "Klarschiff" an der Info-Theke zu
machen - das nenn ich wirklich cool! Matthias Jabs meinte ich auch in der Yamaha Halle gesichtet zu haben, neben einem völlig aphatischen Michael Sagmeister ( 4 Tage Messe schlauchen...). Joe Satriani hatte (wohl) einen Gig in einer Halle (den ich für Diane sausen ließ - ist das nicht wahres Fantum? ;-) Peter Finger wuselte am Acoustic Records Stand, Peter Bursch stimmte (ziemlich grauselig - *hämisch komentier* ) seine Gitarre schräg gegenüber (er ist bestimmt ein netter Kerl, hust, hust... - o.k. soeben haben 500 Bursch Fans den "Unsubscribe" Button betätigt ;-). |
Sehr interessant war auch
das Gespräch, das ich mit Peter Fischer, dem äußerst
fitten und fleißigen Autor von "Rock Guitar
Secrets", "Masters OF The Rock Guitar"
usw. hatte. Er sitzt gerade in den Startlöchern zur
Promotour seiner CD, die er mit seiner Pop Band
"Seafoam Green" (läuft gerade in meinem CD
Player..) gemacht hat. Den Inhalt des Gesprächs und
weitere Infos gibts bei www.gitarrenlinks.de/news.htm .
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"Equipmenttechnische"
Krönung des Messebesuchs war auch (neben 45.000 Dollar
Klampfe..) die zusammenklappbare E-Gitarre von Roger C.
Field. Der Hals lässt sich tatsächlich nach hinten
klappen, die Saiten machen das auch mit, weil sie auf
einem drehbaren Steg befestigt sind. Roger erzählte mir,
daß er Chet Atkins und den Keith Richards je eine
Gitarre gebaut hätte. Es wäre nett gewesen diese
Gitarristen kennenzulernen, "this guitar is a nice
door opener", grinste er verschmitzt... Auf meine
Frage, ob er noch andere Gitarre gebaut hätte sagte er
(fast entrüstet ;-), "Nee! Ich interessiere mich
nicht für Gitarren - ich bin Erfinder" - der Typ
ist echt 'ne Nummer! |
Verrückte Gitarren gab's ansonsten natürlich auch wieder reichlich, so z.B. eine E-Gitarre mit drei Hälsen: 6-, 7- und 12-saitig. Bei Rolfs (frecher ;-) Frage, warum die Firma nicht noch einen Basshals dran gemacht hat, mußte selbst der Mitarbeiter lachen. Auf jeden Fall braucht man/frau auch gute Beinmuskeln um einen Gig mit der Kiste zu bestreiten... |
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Sehr abgefahren war der
Auftritt von Steve White, der seine Taylor z.T. mit
Shaker in der rechten Hand bearbeitete ("this you
don't see all day.."). Sehr groovig kam seine
Fussarbeit auf dem Brett zu seinen Füssen rüber, das
über den Mikroeingang seines AER Amps sehr fett
verstärkt wurde. Dazu Mundharmonika, Bottleneck und eine
Stimme aus den tiefsten Mississippi Sümpfen - da blieb
so mancher Mund offen. Sein Traumjob ist, soll man dem
Songtext glauben, Schiedsrichter und Bademeister bei
einer "mudwhrestling girlshow" zu sein (jetzt
holt mal die Wörterbücher raus..).
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Auch im großen Zelt im
Innenhof des Messegeländes gab's spektakuläre Töne von
einem ausgeflippten, schallgeschwindigkeitbrechenden
Schweden. Der zeigte neben wüsten Flageolett und Tapping
Tricks, wie man durch wildes Zähneklappern und
Zungenschnalzen in Nähe der Pickups, Sambarhythmen aus
einem (ziemlich aufgedrehtem) Laney Amp kitzeln kann -
alter Schwede, mein Lieber, mein Lieber.. ( the spirit of Hendrix lives forever...). |
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