Hi liebes Gitarrenvolk,

eigentlich erscheint der Newsletter von www.gitarrenlinks.de ja nur noch alle zwei Wochen...

Aber auch diese Woche haben sich wieder maßig Leutchen neu angemeldet, da will ich Euch wenigstens (u.a.) 'nen Link zum Workshop und dem Riff der letzter Woche geben, die ich auf einem anderen Server unterbringen konnte (weil meine doofe Nikomaadresse wahrscheinlich jetzt völlig den Geist aufgibt..)


Als WORKSHOP DER WOCHE (29.9.) kann ich Euch diesmal nur ein TaBazar File zum download anbieten. Dort hab ich Euch mal ein paar einfache Arpeggios in wichtigen Tonarten incl. Bassläufe zusammengestellt, mit denen Ihr Eure Songbegleitung vielleicht etwas aufmotzen könnt. Improvisiert einfach mal etwas damit rum... Zum Abspielen braucht Ihr das TaBazar Demo (gibt's hier: www.tabazar.de ):
http://bibliotheken.freepage.de/gitstuff/basslaeufe.tbt



So, doch noch einen Gitarrenlink pour votre amusement (hey, ich bin gut, ne?)

http://majendra.bei.t-online.de/
Das ist eine sehr schöne, riesige Gitarrenseite eines Gitarrenprofis aus der Nähe von München. Sehr umfangreiche Gitarrenlinkliste (da klau' ich mir noch ein paar..;-) Tolle Bios von Leonard Cohen, Dylan etc. Viele Gitarrenbücher gibt Walter raus, von denen Ihr Euch Midis anhören könnt (und natürlich in Tabazar importieren könnt, kleiner Tipp..). Sehr lohnenswert hier mal vorbeizuschau'n...


Und weil ich so nett bin (trotz 20 vor 9 morgens..) hier noch ein paar Fragen und Antworten:

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Frage:

Sind Skalen zum Improvisieren überhaupt notwendig? Ich sehe
die Sache so, daß einem die Skalen so ´ne Art grobes Rasta mit auf den Weg
geben. Ich versuche beispielsweise, nicht einfach nur die Fingersätze
draufzukrigen, sondern vor allem, mir den Klang der einzelnen Töne zu
merken, bzw. meine "inneres Ohr" zu schärfen - das ist natürlich langwierig.
Bin ich damit auf dem richtigen Weg, oder sollte ich Deiner Meinung nach
vorerst einfach nur möglichst viele Fingersätze lernen?

Antwort:

Skalen sind sehr nützlich zum Improvisieren. Sie geben, wie Du schon richtig
erkannt hast ein grundlegendes Raster, bei dem man immer sicher sein, daß
man keine Töne spielt, die völlig daneben klingen (natürlich gibt's immer
mal konsonantere Töne in der passenden Skala bei bestimmten Begleitakkorden
in bestimmten Zusammenhang).

Wenn Du z.B. über die Akkordfolge

C | F : ||

improvisierst, passt die C-Dur Tonleiter wunderbar. Du kannst also sicher
sein, wenn Du sie über die 2 Takte rauf und runterdudelst, klingt's
allgemein passend. Aber Du mußt schon aufpassen, daß die Melodien, die Du
über C spielst, eher die Akkordtöne von C-Dur (C, E, G) betonen.

Wenn Du über C z.B. den Ton F betontst klingt's irgendwie falsch, da er sich
mit den Dreiklangstönen von C "beißt". Also d.h. Du mußt vertraut sein mit
den Fingersätzen der Skala, aber auch wissen, wann welcher Ton am besten
passt.

Daher ist Dein Weg Deine Ohren zu schärfen auch sehr gut (das ist im Grunde
das wichtigste!), aber Du solltest auch wissen, "warum" etwas gut in
bestimmten Zusammenhängen klingt. So kommst Du insgesamt schneller und
sicherer voran.

Frage:

Ich denke aber, das "innere Ohr" zu schärfen ist letztlich der ganze Sinn
der Skalenlernerei, oder? Wenn man eine Melodie, die man im Kopf hat,
intuitiv aufs Griffbrett umsetzen könnte (was allerdings höllisch schwer
ist, wie ich schon gemerkt habe), könnte man sich die ganze Lernerei sparen,
nicht wahr?

Antwort:

Es ist, denke ich mal, eine Kombination aus drei Sachen. Erst gut die
Fingersätze kennen (auch wegen der Motorik), dann theoretisch wissen,
"wieso" das klingt. Als Drittes und musikalisches Wichtigste nach Gehör
spielen. Im Grunde muß man an allen 3 Baustellen gleichzeitig arbeiten und
Alles so gut beherrschen, daß man fast "Unbewußt" spielen kann (wie
Radfahren, Schwimmen...) dann fängt's an cool zu klingen, weil Du dann Dein
"inneres Ohr" spielen läßt. Das ist übrigens ein sehr guter Begriff dafür,
den wandte unsere Gehörbildungslehrerin in Köln auch öfters an...(tolles
Buch dafür ist ja Hear And Read, falls Du's noch nicht hast, schau mal in
meine Buchtipps / Theorie..).

Frage:

Außerdem gibt es ja ´ne Menge "Guitarheroes", die keine Ahnung von
Harmonielehre und Skalen haben, aber trotzdem hervorragend improvisieren
können (Eric Clapton, Gary Moore, Jimmy Page, Albert King, ... gehören,
glaub´ ich, zu dierser Sorte). Es muß also noch einen anderen Weg als den
"Tonleiter-Weg" geben. Vielleicht könntest Du mir ein paar Tips/Anregungen
geben, wie man diesem rein "feelingmäßigen" Improvisieren näherkommt?
Vielleicht könnte man auch beide Wege kombinieren? Ist dieser rein
feelingmäßige Weg überhaupt zu empfehlen, oder nur für echte Naturtalente
begehbar?

Antwort:

Stimmt z.T., aber die Jungs haben sicher auch Einiges in der
Theorie-Richtung drauf. Aber sie werden mit Sicherheit oft den Feelingsweg
gegangen sein. Da kommst Du (u.a.) hin, wenn Du viel "rumklimmperst", Sessions
(nächtelang..) machst, und Dir immer wieder richtig gute Leute anhörst.
Raushören von Stücken wurde von solchen Leuten oft als Selbstunterricht
praktiziert.

Aber z.B. von Eric Clapton hab ich mal ein altes Video gesehen, wo er dem
Reporter mit der Gitarre in der Hand haarklein verschiedene Positionen der
Bluesskala anhand von ein paar Riffs gezeigt hat.

Was mir viel geholfen hat gute Riffs zu finden, und weg von dem
Skalengedudel zu kommen, war, beim TV glotzen immer so kleine Riffs vor mich
hinzuklimpern. Kleine musikalische Einheiten quasi nebenher, ohne große
bewußte Konzentration, zu entdecken (das baute natürlich alles auf dem
täglichen sturen Grundlagentraining auf.. ohne Fingerfertigkeit gehts
nicht.)

Der Feelingsweg ist ultrawichtig, ohne den gibt's keine gute Musik! Aber die
motorischen und theoretischen Übungen helfen Dir Deine Feelings besser und
variationsreicher auszudrücken.

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Well liebe Gitarrengemeinde, das war mein kleiner Extra Letter pour vous. Heute abend hab' ich einen geilen Gig mit der Soulband meiner Gentle Rain Sängerin Lotte Gaertig. Da haben wir gestern in Köln im Stollwerk geprobt (nettes Ambiente..;-). Die Jungs spielen sooo heiß! Alles so alte Musikersäcke wie ich, und die grooven wie die Schweine auf der Hochzeit...

Und die Songs..., so richtig schön aus dem Bauch: I feel Good, Brickhouse, On Broadway, Half A Minute... very nett! Also ich denke mal, ich werd heute noch richtig Spaß haben...

Euch wünsch ich auch molto fun und ebenfalls ein wunderhübsches Wochenende. habt Spaß beim Klampfen, Singen (nicht Ulrike?..;-) und was Ihr sonst noch so tut...

Have a good time,

Euer Maestro Ernesto



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