Frage:

Ich finde Deinen Artikel über den flow und auch das Interview mit Burzik höchst interessant! Ohne zu wissen, daß sich berufene Geister darüber schon Gedanken gemacht haben und es flow getauft haben, habe ich diese Momente auch schon gehabt- und wenn ich jetzt erfahre, dass sie sogar gezielt anzusteuern sind, bin ich sehr interessiert daran! Ich mache mir schon lange Gedanken darüber, wie ich meine Übepraxis effektiver und lustvoller machen kann- und hier scheint sich ein Ansatz zu zeigen.

Wenn ich mir jetzt überlege, auch einmal einen solchen Workshop zu besuchen, stellt sich mir eine erste Frage: Burzik schränkt seine Methode wie folgt ein "für alle klassischen Instrumente". Da gehört wohl die E-Gitarre nicht dazu, oder? Und aus seiner Feedbacksammlung ("Erfahrungsberichte") ersehe ich, dass sich erlauchte
Musikgrößen bei ihm die Klinke in die Hand geben- da brauche ich als spätberufener Hobby-Jazzer im fortgeschrittenen Anfängerstadium auch nicht erst bei ihm anzuklopfen, oder?

Aber vielleicht bei Dir? Ich meine, würdest Du Dir zutrauen, etwas von dem, was Du erfahren hast, - so gut es geht - an mich weiterzugeben? Ja, ich weiß, Du bist nicht autorisiert und zertifiziert- aber nehmen wir an, ich käme einfach für 1,2 Stunden vorbei und Du zeigst mir etwas speziell zu diesem Thema...?!


Antwort:

Ach, ich glaube eigentlich nicht, daß Andres Burzik nur für klassische Musiker Workshops macht. Die Methode lässtt sich in jeder Musikrichtung anwenden -für Jazzer vielleicht sogar noch leichter, da sie sowieso sich selbst immer besser zuhören, auf der Suche nach der schönen improvisierten Melodie.

Im Workshop waren zwar "nur" klassische Musiker vorn und bekamen Anleitungen für den Flow (jedenfalls an dem Tag, wo ich da war...), aber ich arbeite jetzt auch schon (was ich sowieso teils schon unbewußt früher gemacht habe) bei jedem meiner Schülerlein daran, daß sie schnell auf die wichtigen Punkte kommen, die diesem angenehmen Gefühl förderlich sind. Das kann dann auch ein Klassiker sein, aber auch jemand, der 'nen Popsong spielt, Acoustic Picker und natürlich auch die Jazzer & RockerInnen.

Lockerheit der Hände, den optimalen Aufsatzpunkt für die Finger finden, guter voller Ton, Anstrengungslosgkeit & das Nachgehen der eigenen Ideen (kreatives Üben) gehören bei mir schon seit Jahren zum Unterrichtsprogramm. Neu war für mich der spielerische Umgang mit vorgegebenem Material, das "improvisatorische" Vortasten durch das Stück (obwohl ich natürlich selbst andauernd in anderen musikalischen Stilistiken improvisiere). Auch die starke psychologische Rangehensweise von Mr. Burzik war sehr inspirierend.

Ich bin natürlich nicht soo ein Flowspezialist wie Andreas Burzik (logisch der forscht ja auch schon zwanzig Jahre daran..). Ich könnte Dir aber wahrscheinlich durch meinen "normalen" Unterricht helfen, daß es besser "flowed" ;-)


Hier noch mal der Links zu dem Flow Interview
http://www.gitarrenlinks.de/ueben_im_flow.htm

 

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