Wenn Rock Guitar Secrets von Peter Fischer die "Bibel" der Rockgitarre ist, sind die in Masters Of Rock Guitar vorgestellten Riffs von 20 Rockgitarre-Ikonen wohl die "Psalmen". O.k. soweit kann wahrscheinlich kein kirchenfremder Rockgitarrist folgen (Sonntagsmorgens muß man sich doch von den Gigs ausschlafen ;-), aber kurz gesagt, handelt es sich bei diesem Buch um eine Rockstilistikschule par excellance. Man findet hier ca. 300 mehrtaktige Riffs (in Noten und Tabulatur) von 20 berühmten, stilprägenden Rockgitarristen von den Schwierigkeitsgraden leicht (eher weniger), mittel (die Meisten) bis virtuos (speziell bei den "modernen"Gitarristen"). Wie auch schon bei den Rockguitar Secrets werden alle Riffs vom Autor absolut authentisch auf beiligender CD mit jeweils passender akkordischer (z.T. Band-) Begleitung eingespielt.
Nach ein paar Seiten
Einführungen in Basis Techniken wie Alternate Picking,
Bending und Tapping, geht es recht zivil los mit je drei
Übungs-Solos im Stil von B.B. und Albert King. Das
Prinzip der Übungs-Solos taucht sonst im Buch im
übrigen nicht mehr auf, dannach werden ausschließlich 2
bis 8taktige Riffs über Akkordfolgen mit kurzen
Beschreibungen der Spieltechnik vorgestellt. Es folgt "der
Erfinder der modernen Rockgitarre" (Zitat Fischer):
Jimi Hendrix Hier wird's doch schon etwas komplizierter
(wohl dem/der, der/die einen Lehrer oder Lehrerin hat
;-). Der Autodidakt dürfte sich jetzt schon etwas am
Kopf kratzen, wenn er das Noten/Tabulaturbild sieht, aber
dafür gibt's ja noch die CD, die durch sauberes, nicht
zu schnelles Vorspielen der Riffs helfen kann. Aber so
ein, zwei Jahre sollte man schon Gitarre spielen, bevor
man sich an manche Riffs ranmacht. Stilistisch werden die
diesem Gitarristen typischen Techniken von Peter Fischer
(wie auch bei den übrigen Guitarhereos) wunderbar
hörbar auf den Punkt gebracht. Jeff Beck stellt wohl das
erste Highlight an orgineller Spielweise (von heute aus
gesehen ;-) in diesem Buch dar. Seine Spieltechnik ohne
Plektrum zu spielen und vieles mehr schüttelt Mr Fischer
auch locker aus dem Ärmel - Respekt! Diese Riffs
erfordern beim Nachspielen allerdings einige Erfahrungen
bzw. einen sehr guten Lehrer oder Lehrerin, die die
Techniken nachvollziehbar zeigen können. Richie Blackmore
der Komponist des "Neandertal-" Riffs
"Smoke On The Water" hat interessante Melodik,
britische Coolness, Jazz-, Klassik- und Orient-Anklänge
in seinem Programm, vielleicht kann man ihn als
Wegbereiter von modernen Gitarristen wie Satriani und Vai
bezeichnen. Die hier vorgestellten Riffs im Blackmore
Stil sind nicht so schwer zu spielen. Schreiende Country Rock Runs sind jetzt bei Steve Morse angesagt (Gott sei dank langsamer gespielt als Stevie das macht ;-). Dann wird tief in Eddie Van Halen's Trickkiste geschaut. Tapping ohne Ende, artificial harmonics (künstliche Flageolets), verrückte Bendings, Whammy Bar (Hebel) Tricks (hier auch mal einige informative Fotos). Manche sehen ihn ja als den Nachfolger Jimi Hendrix... Randy Rhoads von dem Manche glauben, er hätte so berühmt werden können wie Van Halen, hätte er länger gelebt, spielt geradeaus Rock mit melodischen 16tel Läufen, Orient-, Vermidert- und Chromatik-Skalen. Er dürfte einige Gitarristen der 80er beeinflußt haben. Bei Yngwie Malmsteen (dem "Paganini" der E-Gitarre) sind rasende, Klassik angehauchte Läufe zu hören, aber auch ausdrucksstarke Whammy Bar Melodien. Gary Moore (erinnert mich immer an Schwarzenegger's Terminator ;-) spielt melodisch und very heavy. Die hier vorgestellten Läufe sind nicht soo schwer zu spielen zeigen Einige von seinem ausdrucksstarken Bends und Vibratos. Los Angeles Sound präsentieren die Riffs von Steve Lukather. Jazzy, rocky, einige Clichées und viel amerikanische Professionalität (ich hatte ja auch mal bei nem Ami Unterricht ;-) sind zu hören. Joe Satriani, Steve Vai und Paul Gilbert setzen am Schluß allem nochmals die Krone auf mit ihren phantasievollen, virtuosen (da müßt Ihr üben Girls und Boys!) Läufen. Die Standart Tricks werden nochmals modifiziert (Pick tapping von Satriani), moderne Effekte musikalisch eigebaut (Harmoizer Einsatz bei Vai) sowie irrsinnige Geschwindigkeiten durch Sweeping Anschlag (Gilbert) erreicht. Peter Fischer gebührt hier nochmals Respekt für sein erstklassiges Spiel und die genauen Erklärungen. Fazit:
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