Gitarrenbuchtipps: Jazz, Theorie, mentales Training, Improvisation, Noten lernen |
Als Zielgruppe bezeichnet
der Autor die "anonymen Pentatoniker", also ein bisserl
Erfahrung mit ein paar Skalen schadet nicht, ist aber auch nicht
unbedingt nötig. In möglichst kurzer Zeit zu authentisch
klingenden Ergebnissen zu kommen ist die Devise dieses Buchs.
Dafür beschränkt man sich erstmal auf das Lernen der Durskala
in zwei Positionen auf dem Griffbrett mit zwei auf gleicher Höhe
liegenden II - V - I Akkordverbindungen Griffmustern (in
Griffbrettübersichten). Prima! Akkorde und Skalen werden gleich
eng verknüpft!
Von Anfang an kommt das SPIELEN nicht zu kurz. Was viele
GitarristInnen am Jazz abschreckt, das tonnenweise Lernen von
Skalen und Akkordtypen - bevor es mal "losgeht"..-,
findet in diesem Buch nicht statt: Sobald etwas Neues dazu kommt
kann man es zu den Begleitplaybacks auf der CD gleich praktisch
umsetzen. Ihr dürft direkt mutig zu der (live!) Jazzkombo auf
der CD "losdudeln". Inspirationen kriegt man genug vom
klasse spielenden Mr. Vogel und seiner Rhythmsection!
Das Buch ist in 10 Kapitel/Tools afgebaut. Am Ende jedes Kapitels
gibt's die Rubrik "Play Jazz", wo das Gelernte ,wie
gesagt, praktisch umgesetzt wird.. Die Tools im Einzelnen:
- 1. Durskala durch alle Tonarten (mit 2 Mustern)
- 2. II - V - I Verbindungen in allen Tonarten (mit 2 Mustern),
m7, 7, maj Akkorde
- 3. Kirchentonleitern (über II - V - I) + Jazzstandart zum
ausprobieren
- 4. Arpeggios (mit 2 Mustern)
- 5. Sequenzen, "starke" (passende) Akkordtöne in der
Improv., Licks, 9er & 6er Chords + Jazzstandart
- 6. natürlich & harmonisch Moll (mit 2 Mustern)
- 7. II - V - I in Moll (mit 2 Mustern)
- 8. Arpeggios in II - V - I in Moll (jetzt geht's rund.. ;-) +
Jazzstandart
- 9. Licks/Sequenzen in Moll, 7/b9, 7/#5, m6 Chords,
anspruchsvollere Improvisation + Jazzstandart
- 10. Tipps & Tricks, Auszüge aus "echten"
Jazzstandarts ("Autumn Leaves", Blue Bossa"..),
Variationen von Melodien, Kontur & Phrasierung + Jazzstandart
Ihr seht, es geht schon ganz schön ab, und man sollte "am
Ball bleiben". Allerdings gibt's unterwegs, wie gesagt, viel
Spielmaterial und Lustfaktor erhöhende Töne auf der CD, daß
einem das Lernen nicht allzu schwer fallen sollte. Didaktisch
& logisch ist das Buch spitzenmäßig gestaltet. Alles baut
aufeinander auf, Lernschritte folgen stetig ansteigend, nirgendwo
wird man plötzlich überfordert. Well done!
Zusammenfassung:
Zielgruppe:
SpielerInnen mit grundlegenden Erfahrungen in Tonleitern und
Akkorden (Barrée sollte man können)
Schwierigkeitsgrad:
mittel bis etwas anspruchsvoller
Notenlesen:
Nicht unbedingt Voraussetzung, Alles was nötig ist, ist auch mit
den Griffbrettübersichten nachvollziehbar.
Musikalisch:
Die (Übungs-) Standarts klingen klasse, jedes Kapitel bietet
Spielmaterial
Preis: 20,80
Hier gibt's das Buch (ohne Versandkosten) bei Amazon:
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3927190381/gitarrenlinksde
Als erstes finden sich
hier die solistischen Erweiterungsmöglichkeiten, die man durch
das Verständnis von Dur/Moll etc. Substitution gewinnen kann
(Junge, Junge, jetzt solltet Ihr aber wirklich schon fit in den
Basics sein...). Auch werden drei weitere Griff-Pattern (also
insgesamt fünf) für Dur/Moll Skalen & Arpeggios vorgestellt
- es heißt, wirklich "am Ball" zu bleiben...
In kleinen, gut nachvollziehbaren Schritten (s. Band 1) lernt man
nun verminderte Akkorde/Skalen und Arpeggios näher kennen bzw.
praktisch in diversen Licks anwenden. Als Abschluß gibt's nach
Kapitel 2 (bzw. 12 als Fortsetzung von Band 1), das erste
Übungsstück (dieses 60er "verauchter Jazzladen"
Ding... ;-). Wenn man's gut machen will, schafft man sich
möglichst alle dafür angegebenen Skalen, Akkorde & Arps
drauf und kann viele Grundlagen aus diesem Stück ziehen.
In ähnlicher Art geht es im Buch bis zum Schluß weiter, ob
weitere Optionstöne (9er, 11er, 6er Akkorde), alterierte Akkorde
aber auch praktische Tipps zu Begleittechniken, Anwendung von
Pentatonik (ey, die kenn ich.. ;-), Alles wird systematisch und
spielfreudig serviert. Gute musikalische Tipps (z.B. nicht so
MECHANISCH sondern MELODISCH spielen ist angesagt..) ebnen
ebenfalls den weiten Weg zu einem coolen Jazzsolo.
Die Kapitel im Einzelnen (jeweils am Ende wieder mit "Play
Jazz" Rubrik):
11. Substitute in Dur (Akkorde, Skalen, Arpeggios..)
12. Substitute in Moll (dito)
13. Erweiterte Akkorde ( II, V, I Kadenz Erweiterungen)
14. Alteriert Dominat Akkorde
15. Mit der Durskala durchs Realbook (tolle Möglichkeiten
Standarts aufzumischen ;-)
16. Jazzmelodisch Moll
17. Comping (das kam bis jetzt ein wenig zu kurz!)
18. Pentatonik (schräg drüber..)
19. Zwischendominanten
20. Turnarounds
21. Der Jazz-Blues (es müssen nicht nur drei Akkorde sein..)
22. Ganztonskala
23. Verminderte Skala
24. Tipps & Tricks (In-, Outside, Chromatik...Alles, was
geht, Alder... )
Zusammenfassung:
Zielgruppe:
SpielerInnen, die "Jazz Guitar Basics" durch/drauf
haben, erfahrene RockerInnen die ihren Horizont ein bisserl
erweitern möchten...
Schwierigkeitsgrad:
mittel bis (besonders theoretisch...) anspruchsvoll
Notenlesen:
Wäre (sehr) hilfreich um die Konzepte zu verstehen, geht aber
auch (zur Not) ohne: spielpraktisch mit den
Griffbrettübersichten/Akkord- und Arpeggiobildern
nachvollziehbar.
Musikalisch:
Die (Übungs-) Standarts klingen suppi cool, jedes Kapitel bietet
Spielmaterial, authentischer jazzy sound..
Preis: 20,80
Hier gibt's das Buch (ohne Versandkosten) bei Amazon:
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3927190594/gitarrenlinksde
Guitar Handy von Wieland Harms
Der Autor Wieland Harms, von dem
schon eine Menge Bücher bei meinen Buchtipps zu finden sind
(Unplugged 1 + 2, AxErciser..), hat auch hier wieder gute Arbeit
geleistet und erklärt in der ersten Hälfte des Buchs praxisnah
(mit Griff- & Notenbilder), wie bzw. warum bestimmte Skalen
benutzt werden. Nach Riffs/Licks sucht man zwar vergebens, aber
es ging vor allem darum ein breites Wissen auf kleinstem Raum, im
handlichen Format (Handy..) zu vermitteln. Die zweite Hälfte des
Buchs beinhaltet eine sehr umfangreiche, variationsreiche
Akkordbibliothek.
Folgende Themen werden u.a. ausführlich erklärt. Akkorde:
Dreiklänge, Vierklänge (mit Umkehrungen), weitere Optiontöne,
Alteration, Polychords, Slash- und Bordunakkorde...
Skalen:
Pentatonik & Bluesscale, Kirchentonleitern, verschiedene Moll
(incl. Zigeuner..), vermindert, ganzton, chromatisch...
Konzepte:
diverse Akkord-Skalen Konzepte, Arpeggios (klasse Griffbilder!),
viele Alternate Tunings (incl. zahlreicher Akkordgriffbilder!)
sowei zahlreicher merktechnischer Tipps, die die Improvisation
vereinfachen.
Fazit:
Gutes Nachschlage und Praxisbuch in Sachen Improvisation.
Praxisnah durch die zahlreichen, gut gemachten Jamtracks.
Hier bei Amazon zu bestellen:
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3872522876/gitarrenlinksde
Jazz Guitar Lights von Thorsten Plath
Brücken zu bauen zwischen den
beiden Welten klassisch instrumental und improvisierend in der
Band war das Ziel des Autors. Die/der akustisch Versierte sollte
auch unbedingt die Seiten zu jedem Stück gucken, wo es
harmonisch analysiert wird und Skalen zur Improvisation über die
Bandfassungen der bunt gemischten Jazz (High-) Lights vorgestellt
werden.
Vielleicht traut man sich dann mal an die ersten Solos über die
(Leadstimme befreiten Band Playbacks), die/der JazzerIn als
erstes zum Jammen in den CD Player schiebt um sich dann an die
z.T. nicht soo einfachen Sologitarrenfassungen zu machen. So
kommen beide Gitarren Fraktionen auf Ihre Kosten und lernen, ein
bisserl über den ihren musikalischen Horizont zu gucken...
Fazit:
Ergiebiges Buch sowohl für Klassiker/PickerInnen auf der Suche
nach schönen jazzy (leichter bis ganz schön kniffelig)
Gitarrenarrangements mit Jazz-Standart Niveau bzw. Einstieg ins
Jazz Leadgitarrenspiel, als auch für JazzerInnen, die auch mal
ohne Band eine gute Figur machen wollen.
Die Bandversionen mit Herrn Plath an der Gitarre sind übrigens
auch einfach so sehr angenehm zu konsumieren...
Hier gibt's
das Buch bei Amazon
Herausgekommen ist dabei
ein rundum gut verständliches Arbeitsbuch mit Begleit CD, das
auf 150 Seiten schrittweise fundierte Grundlagen in der weiten
harmonische Welt der Jazzimprovisation bietet. Das Buch ergeht
sich glücklicherweise auch nicht in dem seitenweise Runterbeten
von harmonischen Formeln und reiner Theorie, sondern bietet neben
den notwendigen allgemeinen Übersichten eine Menge praktischer
Tipps und gut klingende Übungsbeispiele.
Was sind eigentlich Arpeggien. "Arpeggio" leitet sich
von dem Wort "Arpa" auf deutsch "Harfe" ab
und bedeutet, die Töne eines Akkords nacheinander zum Erklingen
zu bringen. Worum es in Sagmeisters Buch geht ist, wie Arpeggien
auf der Gitarre gespielt werden (Fingersätze, Positionen auf dem
Griffbrett), und was sich für harmonische Möglichkeiten ergeben
mit verschiedenen Arpeggios über bestimmte Akkorde zu
improvisieren.
Das beginnt im Buch zunächst mit den Arpeggios der Stufenakkorde
von C-Dur (s. auch www.gitarrenlinks.de/workshops/stufenakkorde.htm
), also
die Akkordtöne von C-Dur, D-Moll, E-Moll usw. in je 5 Positionen
auf dem Gitarrenhals zu üben (auf beiliegender CD zu locker,
flockig LA Groove vom Meister vorgespielt). Führt dann weiter
nach Intervallübersichten und fundierten (Musiker-) Übungstipps
zu den Cj7 etc. Vierklängen (also mit den im Jazz angesagten
Septakkorden..). Alles sehr übersichtlich auf je zwei Seiten in
Griffbrettübersichten und Noten dargestellt.
Richtig (jazzig) interessant wird's dann bei den Stufenakkorden
der harmonischen und melodischen Molltonleitern. Da sind dann
auch schon moll/major7, major7/#5 und verminderte Akkorde
anzutreffen (da wird jeder Rocker blass.. ;-). Auf Seite 67
dürfte man dann die erste Etappe genommen haben und findet alles
bisher Dagewesene in einer auf einer zweiseitigen
Tabellen-Übersicht mit Fachbegriffen der Akkorde & Skalen
(das wird dann jetzt geübt bis zum Umfallen!)
Gott sei Dank ist Herr Sagmeister ein echter Musiker und stellt
auf den folgenden Seiten viele alternative Möglichkeiten vor,
wie man die Arpeggios unabhängig von den Standart Fingersätzen
auf der Gitarre spielen (er meint "spielen"!) kann.
Überhaupt gibt es an allen "Ecken und Enden" im Buch
hilfreiche (und tröstende ;-) Worte, die beim Lernen der
komplexen Fingersäzte und Einsatzmöglichkeiten der Arpeggios
unterstützen. Das der Mensch nicht erst seit gestern Unterricht
gibt (u.a. auch am berühmten Berklee College in Boston), merkt
man auch an jeder Zeile. Als Lehrer bin ich natürlich immer
begeistert von einem Buch, das fundiertes Wissen auf den Punkt
bringt und viel musikalisch unterhaltsames Übungsmaterial
liefert.
Wie gesagt, neben den notwendigen allgemeinen Übersichten gibt's
nämlich auch viele gut klingende Übungsstücke, die z.B.
rhythmisch sehr leicht sind, bei denen man sich aber sehr gut mit
dem musikalischen Einsatz der Arps vertraut machen kann.
Die zweite Hälfte des Buch widmet sich den umfangreichen (ohne
Ende..) Möglichkeiten über einen Akkord mit
"akkordfremden" Arpeggien zu improvisieren. Z.B. ergibt
ein Em7 Arpeggio, über einem Cmajor7 Akkord gespielt, einen
Akkordsound von Cmaj7/9 oder ein Cmaj7 Arpeggio über einem Dm7
Akkord gespielt erweckt einen Dm7/9/11/13 Sound (hier können nur
die Eingeweihten folgen - aber klingt echt imposant, nicht? ;-).
Es gibt wiederum (wie bei allen Themen) Vorspiel- und Jamtracks
auf der CD, Griffbrett/Notenübersichten und viele erkärende
Worte vom (Sag) Meister.
An den letzten Seiten im Buch hätte wahrscheinlich John Scofield
auch seine Freude, wenn's so richtig abgedreht zu alterierten
dominant Septsounds geht oder bitonale Arpeggien erklärt werden.
Zu guter Letzt schließt sich eine Arpeggien Bibliothek an, wo
dann z.B. C7sus4 Arps und andere Exoten zu finden sind - jetzt
dürfte Einen nichts mehr zum Thema Arpeggien erschüttern ;-)
Fazit:
Das ideale Buch, wenn man seine Improvisationsgrenzen sprengen
möchte (weg vom Skalengedudel..) und grundlegende Fähigkeiten
in der freien harmonischen Gestaltung der Soli erreichen möchte.
Auch für die Rockfraktion geeignet, der die typischen Licks und
Riffs auf Dauer etwas zu langweilig geworden sind. Sagmeister
geling es das relativ trockene Thema locker und wirkungsvoll zu
verpacken. Die Track auf der CD machen Spaß beim Mitspielen,
hier geizt z.B. Sagmeister auch nicht mit kleinen musikalischen
Leckerbissen in der Playback Rhythmguitar - hier ist ein Musiker
am Werk, der schon auf eine Menge CDs und Erfolge in der
Jazzszene zurückblicken kann.
Hier kann man das Buch bestellen:
www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3932587642/gitarrenlinksde
"Die
neue Harmonielehre" von Frank Haunschild
Dieses Buch ist mittlerweile durch seinen Umfang und Kompetenz zum Klassiker im Bereich (jazz/Pop-) Harmonielehre aufgestiegen. Es beginnt quasi bei Null mit ausführlicher Erklärung der Notenschrift (nicht schlecht, wenn man sich auch schon vorher etwas mit Noten auskennt, s.o), der physikalischen Zusammensetzung eines Tons (hier wird's dann auch etwas mathematisch...) und der Darstellung der musikalischen Intervalle (Abstände der Töne). Dies wird (wie überall im Buch) klar und gut verständlich in kleinen Abschnitten dargestellt. In den Kapiteln 4 bis 10 dreht es sich schließlich um alles in der Harmonielehre , was das Herz des lernbegierigen ("endlich mal wissen wollen, wie's zusammenhängt") Schülers begehrt. Frank
Haunschild ist ein echter Spezialist, und kein Thema sei
es Skalenverwandschaften, tonale Systeme, alterierte
Skalen, spezielle Akkordschreibweisen und, und, und...
wird ausgelassen. Geballtes Wissen auf kleinstem Raum ist
die Devise. Dazu gibt es viele Übungsaufgaben am Ende
der Kapitel, wo man sein neu erworbenes Wissen prüfen
lassen kann (Aufgaben, auch praxisnahe, könnten
vielleicht etwas mehr sein, aber dafür gibt's ja noch
ein Extra Buch ;-).
|
Diese kleine 50 seitige Büchlein im DIN A 5 Format wendet sich speziell an Songwriter. Didaktisch sehr gut gemacht im Frage und Antwort Stil, vermittelt es durch viele Melodie/Akkordfolgen Beispiele aus Pop und Folk praktisch nachvollziebare erste Grundlagen um z.B. eine Melodie interessant zu harmonisieren. Die Kenntnis der Notenschrift ist allerdings Voraussetzung. Das Heft konzentriert sich auf das Wesentliche im Gegensatz zu einigen sehr ausführlichen Büchern, die es ein bißchen zu gut meinen und den Lernenden eventuell überfordern. Sehr gut auch als Einstieg in die Harmonielehre geeignet. |
Von diesem Buch könnte man fast behaupten, daß es das Erklären von musiktheoretischen Zusammenhängen etwas zu gut meint, wie eben angesprochen. Allerdings ist dies ja auch ein komplexes Thema, und wenn man keine Frage in Bezug auf allgemeine Musiklehre, wie Tonarten, Akkordformen, Rhythmik etc.pp. offen lassen will, muß ein Buch wohl so umfangreich werden (ca. 260 seiten). Nützlich für die Songwriterin, den Songwriter dürften neben dieser umfassenden Informationsflut vor allem die Kapitel über den allgemeinen Songwritingprozess, Melodiebildung, Reimformen, Songaufbau und Business (Gema, Verlag, Vermarktung... Alle wollen in die Charts ;-) sein. Für geduldige, interessierte, fleißige Leser empfehlenswert. |
"Live-Musik Band 2, Wie aus
Musik klingende Münze wird" Carl F. Hartmuth
Welche(r) professionelle bzw.
ambitionierte MusikerIn interessiert sich nicht dafür, wie man
für die Arbeit und Investitionen, die man in seine musikalische
Kunst steckt, auch eine angemessene Entlohnung unterm Strich
erhält?
Auch im 2. Band seiner "Live Musik" Reihe gibt der
Münchner Musikconsulter, Alleinunterhalter und Orchesterleiter
Carl F. Hartmuth unzählige nützliche Tipps und Anregungen, das
eigene, ganz persönliche "Musik-Business" auf solide
Füsse zu stellen.
Während sich die Themen im ersten Band von
"Live-Musik" mehr ums Repertoire, Organisation und eine
gelungene Performance drehten, wird man in "Live-Musik
2" zu den finanziellen Aspekten einer gut organisierten Band
bzw. eines/einer mit Gewinn arbeitenden
Einzelkünstlers/Einzelkünstlerin fündig.
Schon mal über Betriebskosten und gewinnorientierte Kalkulation
nachgedacht? Schon mal was von der 80/20 Strategie gehört? Wie
kann man mit ein paar kleveren Maßnahmen den Arbeitsablauf, die
investierte Energie den Kosten/Nutzen Faktor optimieren? Woran
krankt die eigene Band/das Selbstmanagement? Wie verkauft man
sich optimal als MusikerIn? - Hier gibt es Antworten und
handfeste, wirksame Methoden/Checklisten (quasi ein Manager
Seminar in Buchform..) zur Ausnutzung und Verbesserung der
eigenen Möglichkeiten.
400 Seiten Seiten umfasst dieses
Buch. Nach einem einführenden Kapitel zum Thema "Traumberuf
Musiker", das zeigt, daß Flexibilität und Weiterbildung
auch in andere Richtungen, gerade in diesem Beruf von Vorteil
ist, geht es weiter mit ausführlichen Kapiteln zu
"Selbstmanagement", "Managementsysteme &
-methoden", "Exsistensgründung in der
Musikbranche", "Rechtsfragen", "Partner &
Kontakte" und Promotion.
Auch in diesem Band am Ende wieder Interviews mit erfolgreichen
Vertretern aus der Branche. Gabriele Skarda
(Konzertveranstalterin & Managerin) und Bruno Gress
(Orchesterleiter) hat Carl F. Hartmuth viele interessante Fragen
gestellt.
Fazit: Empfehlenswert für alle MusikerInnen/Bands "on the
road", die ihre Arbeit wirkungsvoller organisieren und
besser verkaufen wollen. Pflichtlektüre für Alle, die die Sache
nicht nur "just for fun" machen wollen, sondern wo auch
ein bisserl "was rum kommen" soll...
Hier bei
Amazon kaufen
Live-Musik Band 3 ist jetzt auch da!
Hier geht's
ums Musikmachen, Spielen, Arrangieren usw. - Rezension kommt
noch...
Hier bei
Amazon kaufen
Diese
Woche hatte ich übrigens wieder etwas neuen Lesestoff.
Mein Suppi-Truppi Klassikschüler Guido (der mittlerweile
noch Stunden bei Hubert Käppel nimmt und sich auf 1000
Seminaren rumtreibt) war so nett mir ein klasse Buch
namens "Mentales Training für Musiker" von
Renate Klöppel zu leihen. Ich habe erst 20 Seiten des
170 Seiten starken Buchs gelesen und Einiges überflogen,
aber habe schon wieder heftige Kicks in Richtung neuer
Übungsmethoden gekriegt. Beim mentalen Training, das man ja auch von Sportlern kennt, geht es darum sich Bewegungsabläufe bildhaft und gefühlsmäßig vorzustellen, und sich so perfekte Bewegungen anzutrainieren ohne, daß man sie tatsächlich ausführt. DIe Methode bietet u.a. den Vorteil, daß man sich ohne Ablenkung durch körperliche Anstrengung völlig auf die geistigen Prozesse, die dabei ablaufen, konzentrieren kann und diese entspannt üben kann. Beim Musiker kommt zu dem Vorstellen der Bewegung auch die Vorstellung des Klangs dazu. D.h. man stellt sich nicht nur die Bewegung auf dem Instrument vor, sondern auch die dazu gehörenden Töne. Dadurch trainiert man auch mehr Ausdruck in sein Spiel zu legen, mal ganz abgesehen davon, daß man sein "inneres Ohr" trainiert, was einem z.B. das Raushören von Melodien einfacher macht. Außerdem geht es in dem Buch auch darum, einfacher mit Auftrittssituationen fertig zu werden. Man kann z.B. lernen locker auf der Bühne zu spielen, wenn man es vorher geistig positiv durchlebt hat. Ich hab' mich gleich mit Begeisterung auf mein derzeitiges Übungsstück das berühmte Bach Präludium in C-Dur gestürzt (was ich übrigens Morgen auf 'ner Hochzeit mit unserer Sängerin als "Ave Maria" serviere..:-) und bin beim Spazierengehen das Stück im Geiste (bewegungsmäßig und tonal) durchgegangen, daß ich mir vorher schon etwas im Datail angesehen habe. Am selben Abend konnte ich es locker auswendig und relativ perfekt runterspielen. Zugegeben, es tut sich bei diesem Stück nicht so viel außer einigen wüsten Akkordwechseln (die aber nach mentaler Vorarbeit eindeutig besser klappten!), aber es ist schon ziemlich genial, wenn man ohne eine Gitarre in der Hand zu haben ein Stück üben kann. Jedenfalls findet man in diesem Buch über mentales Training viele nützliche und gut formulierte Anregungen, Berichte von berühmten Musikern zu diesem Thema und Übungen um diese Technik zu lernen. Ich kann es jedem ambitionierten Musikanten (natürlich auch Rock und Jazzmusikern) nur wärmstens ans Herz legen. Hier findet Ihr es bei Amazon: http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3764924446/gitarrenlinksde |
Im Urlaub hab' ich natürlich auch
wieder ein paar interessante Bücher für Euch (und mich
;-) ausgekundschaftet (neben dem Studium der Donald Duck
Bücher meines Sohn's Felix ;-). Ganz inspirierend war
auch dieses Buch, das sich mehr mit Fittness, Motivation,
Konzentration und mentalem Training (Ihr wißt schon,
mein neues Hobby ;-) von Spitzensportlern und anderen
erfolgreichen Leuten beschäftigt. Da kann man als
eifriger Gitarrenmensch auch noch Einiges für sich
rausziehen.. |
Improvisation für Gitarre von Jürgen Kumlehn (AMA Verlag)
In jeder Gitarren Stilart
gut zuhause ist der AMA Autor Jürgen Kumlehn, wie aus
zahlreichen seiner Buchveröffentlichungen schon zu sehen
war. In diesem Buch gibt er in 8 stilistischen Bereichen
anhand jeweils zweier Übungstücke, Anleitungen welche
Skalen & Arpeggien sich zum Solieren eignen, sowie
Hinweise, wie diese klanglich, stiltypisch eingesetzt
werden. |
Nach einer Einführung,
was "Improvisation" eigentlich ist (quasi spontan
"Wörter/Sätze" aus bestimmtem musikalischem Material
in einem gewissem harmonischem, rhythmischem Rahmen zu bilden)
geht's auch gleich mit "Pop 1" zum ersten
Übungsstück. Einer kurzen allgemeinen Beschreibung über
Stiltypisches folgt ein komplettes Leadsheet mit der Akkordfolge
des Stücks. Griffbilder werden natürlich gleich mitgeliefert
(man/frau sollte sich schon ein bisserl länger mit der Gitarre
beschäftigt haben um mit den Barrées etc. klarzukommen).
Im Bereich
"Improvistaionsvorschlag" ist (wie bei allen anderen
Stücken) ein komplett ausnotiertes (natürlich auch in
Tabulatur..) Übungssolo, das allerdings schon das Wissen um
special Techniken, wie Hammer On, Pull Off, Bendings und Slide
voraussetzt - wär also gut schon die ein oder andere
Gitarrenschule z.B. "Kumlehns's E-Gitarrenbuch"
durchgearbeitet zu haben. Das Solo erstreckt sich übrigens,
rhythmisch nicht ganz "schwierigkeitsfrei", bis hoch in
die 12. Lage...
Auf den nächsten beiden Seiten sind die Griffbilder/Pattern der
verwendeten Skalen und Akkordzerlegungen zu sehen. In diesem Fall
je 3 Pattern der E- Moll und A-Dur Pentatonik, je 3 Pattern von
E- und A-Dur Arpeggien sowie 3 Griffbilder der E-Dur Skala. Ein
bisserl hilfreich wären noch Erklärungen, warum diese Skalen
eigentlich passen - da muß man sich dann doch wieder an den
vielzitierten Frank Haunschild (übrigens auch ein Bonner... ;-)
mit seinen Harmonielehrebänden halten....
Auf gleiche Weise, Beschreibung, Leadsheet, Akkorde, Übungssolo,
Skalen/Arps geht's in den weiteren Bereichen für insgesamt 16
Stücke weiter. Gut gefallen mir die musikalisch
abwechslungreichen, professionellen (und vor allem handmade)
Playbacks und an den straight eingespielten Solos gibt's nix zu
meckern (allenfalls der Jazz klingt ein bisserl
"bemüht" - aber wer spielt schon Jazz - Hey, war bloss
ein Witz, Django... ;-)
Fazit:
Gutes Playback und Impro-Lern Material. Authentisch eingespielt
(sogar der Crossover qualmt..), fingertechnisch so etwa im
Mittelfeld, allenfalls ein bisserl mehr Theorie Infos hätt ich
mir gewünscht, aber da muß man halt was
"improvisieren"...
Hier könnt Ihr das Buch bei Amazon zu bestellen:
www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3899220218/gitarrenlinksde
Clever üben... von Mark A. Gieseke
Was ich seid 20 Jahren meinen Schülerlein zum Thema effektiven
Üben predige (und noch einiges mehr ;-) findet Ihr in diesem
Buch (dabei hab' ich's noch nicht mal geschrieben...). Gute
Tipps, worauf es beim Üben wirklich ankommt, Notenbeispiele,
Weisheiten zur Übemoral u.v.m. - toll!
Weisheiten wie, "vor allem Übergänge üben" (mit
konkreten Beispielen), "auf schwere Stellen
konzentrieren", "richtiges Übetempo finden"
u.v.m.
Hier bei
AMAZON
Gerade neu erschienen ist das
Darin gibt's
es einen ausführlichen Artikel von Andreas Burzik zum Thema
Üben im Flow. Aber auch sonst ist im ca. 500 Seiten starken Buch
sehr viel Nützliches zum Thema Üben zu finden - Rezension kommt
in einem der nächsten Newsletter.
Hier bei
Amazon
Der AMA
Quintenzirkel
Ein nützliches Tool für alle, die
gerade in die Harmonielehre reinschnuppern und ein bisserl Hilfe
beim Lernen der verschiedenen Tonarten und deren Hauptakkorde
brauchen, ist diese quadratische Schablone mit drehbarem
Sichtfensterchen. Das Rad in der Mitte lässt sich so drehen,
daß man/frau die drei Haupakkorde und ihre Mollparalellen einer
jeden Tonart auf einen Blick sehen kann.
Anhand der farbigen Anzeige der Felder sind auch Doppeldominanten
(wer jetzt "Hilfe" ruft, braucht unbedingt das Teil...
;-), Substitutions- und Modulationsakkorde leicht zu finden
(nicht verzweifeln - ist alles nur Mathe.. ;-). Also für
ambitionierte SongwriterInnen und wilde Improvisationstalente
auch eine nützliche Sache...
Gibt's hier:
www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3899220633/gitarrenlinksde
© 1998-2005 Ernst Jochmus www.gitarrenlinks.de