"Mentales Training für Musiker" von Renate Klöppel

Diese Woche hatte ich übrigens wieder etwas neuen Lesestoff. Mein Suppi-Truppi Klassikschüler Guido (der mittlerweile noch Stunden bei Hubert Käppel nimmt und sich auf 1000 Seminaren rumtreibt) war so nett mir ein klasse Buch namens "Mentales Training für Musiker" von Renate Klöppel zu leihen. Ich habe erst 20 Seiten des 170 Seiten starken Buchs gelesen und Einiges überflogen, aber habe schon wieder heftige Kicks in Richtung neuer Übungsmethoden gekriegt.

Beim mentalen Training, das man ja auch von Sportlern kennt, geht es darum sich Bewegungsabläufe bildhaft und gefühlsmäßig vorzustellen, und sich so perfekte Bewegungen anzutrainieren ohne, daß man sie tatsächlich ausführt. DIe Methode bietet u.a. den Vorteil, daß man sich ohne Ablenkung durch körperliche Anstrengung völlig auf die geistigen Prozesse, die dabei ablaufen, konzentrieren kann und diese entspannt üben kann.

Beim Musiker kommt zu dem Vorstellen der Bewegung auch die Vorstellung des Klangs dazu. D.h. man stellt sich nicht nur die Bewegung auf dem Instrument vor, sondern auch die dazu gehörenden Töne. Dadurch trainiert man auch mehr Ausdruck in sein Spiel zu legen, mal ganz abgesehen davon, daß man sein "inneres Ohr" trainiert, was einem z.B. das Raushören von Melodien einfacher macht. Außerdem geht es in dem Buch auch darum, einfacher mit Auftrittssituationen fertig zu werden. Man kann z.B. lernen locker auf der Bühne zu spielen, wenn man es vorher geistig positiv durchlebt hat.

Ich hab' mich gleich mit Begeisterung auf mein derzeitiges Übungsstück das berühmte Bach Präludium in C-Dur gestürzt (was ich übrigens Morgen auf 'ner Hochzeit mit unserer Sängerin als "Ave Maria" serviere..:-) und bin beim Spazierengehen das Stück im Geiste (bewegungsmäßig und tonal) durchgegangen, daß ich mir vorher schon etwas im Datail angesehen habe. Am selben Abend konnte ich es locker auswendig und relativ perfekt runterspielen.

Zugegeben, es tut sich bei diesem Stück nicht so viel außer einigen wüsten Akkordwechseln (die aber nach mentaler Vorarbeit eindeutig besser klappten!), aber es ist schon ziemlich genial, wenn man ohne eine Gitarre in der Hand zu haben ein Stück üben kann. Jedenfalls findet man in diesem Buch über mentales Training viele nützliche und gut formulierte Anregungen, Berichte von berühmten Musikern zu diesem Thema und Übungen um diese Technik zu lernen. Ich kann es jedem ambitionierten Musikanten (natürlich auch Rock und Jazzmusikern) nur wärmstens ans Herz legen.

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